Donnerstag, 12.06.2014


Lesung mit Farhad Showghi

„In verbrachter Zeit“

Farhad Showghi
Farhad Showghi, Foto: G2 Baraniak
„Große Sprachkunst in stetigem Widerspruch zu Logik, Kausalität Chronologie“, die „ebenso witzig wie tiefsinnig“ ist, lobte Felix Philipp Ingold für „Planet Lyrik“ mit dem neuen Gedichtband von Farhad Showghi. Der in Hamburg lebende Dichter und Arzt wurde 1961 in Prag geboren, von seinem 2. bis 5. Lebensjahr hat er in Deutschland gelebt, bis er mit seinem Vater in den Iran übersiedelte, wo er eine deutsche Schule besuchte. Als 17-Jähriger ist er nach Deutschland zurückgekehrt, er studierte Medizin und arbeitet heute als Psychiater in Hamburg. Die verschiedenen Kultur- und Sprachhorizonte mit denen Showghi aufgewachsen ist, haben seine Lyrik geprägt: „Ich habe großen Respekt vor dem Wort wegen der ihm innewohnenden Unsicherheit“, hat er in einem Interview einmal gesagt, und hinzugefügt: „Ich kann mich einem Wort nicht nähern, ohne es zunächst von jedem Sinnballast zu befreien.“ Den Auftakt seines Bandes bildet folglich eine Frage: „Wie oft muss ich mich aufhalten, um einen Aufenthalt zu haben?“ In den biografischen Stationen „Ich muss das meinem Vater erzählen. Nach Tschaktschakuh“, „Neben Hecken, Häusern und Gras. Nach Berberling“ und „In verbrachter Zeit. Nach Berne“ entfaltet sich dann der Kosmos einer hoch suggestiven Sprache, die, oft in Bildern, den rationalen Wahrnehmungshorizont um poetische Wirkungspausen erweitert: „Die Bewegung ist gerade dabei, weniger strikt in der Umgebung zu sein. Vom Fußweg ganz zu schweigen. Die Hand ahmt nach. Wie ein Verschwinden angeträumt bleibt. Ins Lot gespielt nur zwischen den Birken. Weil es draußen so hell ist. Und gleich eine Regentonne stehen müsste. Bevor es zu spät wird, an einer Stelle zu sein. Man kann ja in der Nähe ruhig etwas befürchten. Wenn die Ankunft nicht überhand nimmt. Das Herumlaufen kommt schließlich von ungefähr.“ Farhad Showghi liest in der Freien Akademie aus „In verbrachter Zeit“. Moderation und Gespräch: Wolfgang Hegewald.

Veranstalter: Freie Akademie der Künste. Klosterwall 23, 19.00 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro.


Lesung

„Seestücke“

Wolf-Ulrich Cropp liest aus seinem neuen Buch, in dem er von maritimen Abenteuern erzählt.

Veranstalter: Galerie Faszination Art. Frahmredder 16, 19.00 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Poetry Slam

Best of Diary Slam Vol. 2

"Seelenpein" und „Hochgefühle“, „Liebesschwüre“ und „Selbstmordgedanken“ von „wildfremden Menschen“ stehen auf dem Programm, wenn der Tagebuch-Slam ein „Best of“ des Jahres präsentiert.

Veranstalter: Uebel & Gefährlich. Feldstraße 66, 19.30 Uhr.


Lesung

„Warum die Herero die Deutschen ins Land ließen“

Vortrag von Matthias Häußler. Moderation und Gespräch: Dierk Walter.

Veranstalter: Hamburger Institut für Sozialforschung. Mittelweg 36, 20.00 Uhr. Eintritt frei.


Literatur in Hamburg