Freitag, 27.06.2014


Lesung mit Martin Kordic und Matthias Nawrat

„Schwanenwik goes Schulterblatt“




Zum vierten Mal gastiert das Literaturhaus im Kulturhaus 73: Martin Kordic liest aus seinem Debütroman „Wie ich mir das Glück vorstelle“, den die Literaturkritik in diesem Frühjahr euphorisch feierte: Von einem „schmalen, schweren Buch, todtraurig und doch voller Hoffnung und, ja, für den Leser eine fragile Art von Glück“, schwärmte Richard Kämmerlings in der „Welt“, Anne-Dore Krohn hat Kordic in ihrer Kritik für „RBB Kulturradio“ sogar mit großen Erzählern wie Imre Kertesz oder Agota Kristof verglichen. Erzählt wird von einer großen Suche nach dem Glück in schwierigen Zeiten und aus der Perspektive eines Kindes: Viktor ist ein Junge, der von Geburt an anders ist. Er muss ein Korsett tragen und auch in seinem Kopf scheint etwas nicht zu stimmen. Als der Krieg ausbricht, wird er von seiner Familie getrennt und wächst in einer Gebetsgemeinschaft auf. Später kehrt er zurück in die Stadt der Brücken, wo er sich mit einem Einbeinigen, einer Rothaarigen und einem Hund zu einer eigentümlichen Bande zusammenschließt. Eines Tages aber sind Viktors Weggefährten verschwunden, und er macht sich auf zu seiner letzten großen Reise. / Seinen neuen Roman „Unternehmer“ stellt Matthias Nawrat im Kulturhaus 73 vor. Als „herrlicher Erzähler“ (Feridun Zaimoglu) ist er vor zwei Jahren mit seinem Romandebüt „Wir zwei allein“ allerorten gefeiert worden, mit „Unternehmer“ hat er sich auf die Suche nach dem Wert und dem Wesen der Arbeit, der Familie, der Liebe, überhaupt der Beziehungen untereinander gemacht. Sein Buch ist zugleich Parabel auf die Welt der Werktätigen und eine dunkle Liebeserklärung an den Schwarzwald. Moderation: Antje Flemming.

Veranstalter: Literatur Altonale, Literaturhaus. Ort: Kulturhaus 73. Schulterblatt 73, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/6.- Euro.


Lesung mit Julia Engelmann

„Eines Tages, Baby“

Florian Werner, Foto: Johanna Ruebel
Über sechs Millionen mal wurde das Video ihres Auftritts beim Bielefelder Hörsaal-Slam im letzten Sommer auf YouTube aufgerufen, die Psychologie-Studentin Julia Engelmann, geboren 1992 in Bremen, hat sich praktisch über Nacht das ganz große Publikum erobert. „Eines Tages, Baby, werden wir alt sein“, heißt es im Refrain ihres Slam-Textes, „oh Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.“ Angeregt von dem Song „One Day / Reckoning Song“ des israelischen Folk-Rock-Musikers Asaf Avidan, hat Julia Engelmann mit ihrer Botschaft, seine Träume in die Tat umzusetzen, solange es möglich ist, den Nerv der Zeit getroffen und spricht ihrer Generation aus der Seele. So ganz aus dem Nichts kam ihr Erfolg jedoch nicht, die junge Poetry Slamerin stand jahrelang am Theater Bremen auf der Bühne, spielte in der RTL-Soap „Alles, was zählt“ mit und hat vor ihrem Durchbruch schon mehrere Poetry Slams gewonnen. Im Mai ist im Goldmann Verlag nun das Buch „Eines Tages, Baby“ mit ihren Slam-Texten erschienen. Im Gespräch mit Kilian Trotier, Redakteur von ZEIT:Hamburg, stellt Julia Engelmann das Buch vor und liest einige Texte.

Veranstalter: Goldmann Verlag, Buchhandlung Heymann, Die ZEIT. Ort: Mojo Club, Reeperbahn 1, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


Happening mit Sven Amtsberg, Nicolas Sturm und Kristof Magnusson

„Zuhause bei Prominenten“

Kristof Magnusson
Kristof Magnusson, Foto: Gunnar Klack
Einen „Showklassiker“ verspricht uns die Literatur Altonale mit der fünften Ausgabe von „Die Wahrheit übers Wohnen”. Tatsächlich handelt es sich eher um ein spontanes, politisch motiviertes Spektakel, bei dem die aufgemöbelte Umgebung des Habitats auf den Kopf gestellt wird. Für das Happening in diesem Jahr hat Sven Amtsberg, Initiator und Impresario der Veranstaltung, das Motto „Zuhause bei Prominenten“ ausgegeben. Man darf also gespannt sein, wer in den Elbvororten prominent genug ist, um sich für ein Sit-in nach der Veranstaltung im Habitat zu qualifizieren. Spannend wird es aber auch mit den Gästen des Abends: Musik macht der Singer-Songwriter Nicolas Sturm, vorlesen wird Kristof Magnusson, vielleicht ja schon einen Auszug aus seinem im August neu erscheinenden „Arztroman“.

Veranstalter: Literatur Altonale, habitat. Ort: habitat, Große Elbstr. 264, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.


Lesung

„Heeresbericht“

Der Sprecher Peter Bieringer liest aus dem 1931 im Horen-Verlag erstmals erschienen Antikriegsroman von Edlef Köppen, in dem der Autor seine eigenen Erlebnisse im Ersten Weltkrieg verarbeitet. „Ganz und gar unsentimental, aber durchaus mit Gefühl“, urteilte Kurt Tucholsky 1931 über den Roman.

Veranstalter: Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky. Vortragsraum, 1. Etage, Von-Melle-Park 3, 18.00 Uhr. Eintritt frei.


Lieder und Gedichte

„Ja, renn nur nach dem Glück“

Die Diseuse Alix Dudel präsentiert „Lieder, Lyrik und Worte“ von Bertolt Brecht, musikalisch begleitet auf der Gitarre von Sebastian Albert.

Veranstalter: Logensaal der Hamburger Kammerspiele. Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.


Lesung

„Sahne für die Ohren“

Cornelia Schramm liest aus den Werken von Paul Ingendaay.

Veranstalter: Café Sha. Daimlerstr 12, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/6.- Euro.


Open Air

„Längs Sommerspecial“

Liefka Würdemann und Thomas Nast treffen sich am Elbstrand zu einer Sommerausgabe der Lesebühne „Längs“.

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Ort: Elbstrand, 50 Meter Stadteinwärts vom Ahoi Strandkiosk, Övelgönne 57, 20.00 Uhr. Eintritt frei, um eine Hutspende wird gebeten.


Lesung

„Und ich folge meiner Spur“

Konzert und multimediale Lesung mit dem Sänger, Gitarristen, Texter und Komponisten Lüül.

Veranstalter: Komm Du – Kulturcafé Harburg, Buxtehuder Str. 13, 20.00 Uhr. Eintritt frei.


Poetry Slam

„8 min Eimsbüttel“

Vertreter der Dichtkunst treten zum Wettstreit an, und wenn sonst beim Poetry-Slam in 5 Minuten alles gesagt sein muss, gibt es bei diesem Slam eine Gnadenfrist von 3 Minuten. Ob „hitzig oder lyrisch, klug oder wüst“, es darf gelesen werden, was gefällt. Moderation: Friederike Moldenhauer.

Veranstalter: Auster Bar. Henriettenweg 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 4.- Euro. Für Vorlesende ist der Eintritt frei.


Literatur in Hamburg