Mittwoch, 04.06.2014


Diedrich Diederichsen
Diedrich Diederichsen, Foto: privat

Lesung

„Über Pop-Musik“

Er hat sein Leben lang über Pop-Musik nachgedacht und präsentiert nun mit einem klugen, kontroversen Buch ein sicher nur vorläufiges Ergebnis und eine Theorie, deren Thesen so manches Gebäude eilig zusammengezimmerter Übereinkünfte zum Einsturz bringt: Pop-Musik, sagt Dietrich Diederichsen, ist gar keine Musik. Musik ist bloß der Hintergrund für die viel tiefer liegenden, viel weiter ausstrahlenden Signale des Pop. Pop ist ein Hybrid aus Vorstellungen, Wünschen, Versprechungen. Er ist ein Feld für Posen und Pakte, für Totems und Tabubrüche. Seine Argumente bezieht Diederichsen aus Semiotik und Soziologie ebenso wie aus der Geschichte und Gegenwart der Pop-Kultur und aus den angrenzenden Gebieten Jazz, Kino, Oper. Es dürfte das erste Buch sein, das der ganzen Vielgestaltigkeit des Phänomens Rechnung trägt, und das einzige, in dem gleichzeitig Theodor W. Adorno und Congo Ashanti Roy auftreten. Und es ist ein sehr persönliches Buch. Im Uebel + Gefährlich stellt Diedrich Diederichsen sein allseits in der Kritik hochgelobtes Buch „Über Pop-Musik“ vor.

Veranstalter: Cohen + Dobernigg Buchhandel. Ort: Uebel & Gefährlich. Feldstr. 66, 21.00 Uhr. Eintritt: 15.- Euro.


Lesung

„Zwölf Leben“

Ayana Mathis
Ayana Mathis, Foto: Elena Seibert
In der „New York Times“ wurde sie als große Erzählerin begrüßt, Ayana Mathis, die gleich mit ihrem Romandebüt „Zwölf Leben“ einen in Amerika vielfach gefeierten Bestseller vorlegte, der jetzt auch in einer deutschen Übersetzung von Susanne Höbel bei DTV vorliegt. Erzählt wird eine Familiensaga, die das ganze 20. Jahrhundert umspannt: Die Zwillinge Philadelphia und Jubilee, dann Floyd und Six und Ella, später Alice, Billups, Franklin, Bell, Cassie und deren Tochter Sala sowie die uneheliche Ruthie, so heißen die Zwölf Leben, die dem Stammbaum von Hattie Sheperd entspringen und die Erzählfäden des Romans bilden. Als 15-Jährige kam Hattie 1923 im Zuge der „Great Migration“ aus dem ländlichen Georgia nach Philadelphia, wo die junge Frau elf Kinder bekommt, zehn von ihrem nichtsnutzigen Ehemann August, der tatenlos zusieht, wie die Erstgeborenen an Armut und einer Lungenentzündung zugrunde gehen. Dieses Erlebnis macht die erst 17-jährige Hattie hart fürs Leben. Leben heißt Überleben, Liebe kann sie nur als Rüstzeug für die harte Wirklichkeit denken: „Sie hatte wenig Übung mit Zärtlichkeit.“ Im Literaturhaus stellt Ayana Mathis ihren Roman vor. Die deutschen Texte liest Hannelore Elsner. Moderation: Sigrid Löffler.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


Tina Uebel
Tina Uebel, Foto: Stefan Malzkonr

Andy Grote und Tina Uebel im Gespräch

„Glückliches Hamburg?“

Auch die neueste Ausgabe des sogenannten deutschen Glücksatlas‘ zeigt es: die Hamburger sind die glücklichsten Menschen der Republik. Nur, warum? Weshalb lieben die Hamburger ihre Stadt? Und ist es überhaupt noch die ihre? Längst nicht mehr nur in links-alternativen Kreisen kursiert die Frage „Wem gehört die Stadt?“. Hinter dem Slogan von Hausbeschützern, Gentrifizierungsgegnern und Höchstpreisvermarktungskritikern steht die grundsätzliche Frage nach dem Wesen unserer Metropole. Dem Bezirk Mitte, in dem die strittigen Themen wie in keinem anderen Bezirk der Hansestadt kumulieren, steht seit zwei Jahren Andy Grote vor. Die Schriftstellerin Tina Uebel, u.a. Mitinitiatorin des Kulturzentrums „Nochtspeicher“ auf St. Pauli, spricht mit ihm über das Verhältnis der Stadt zu ihren Bürgern – und das der Bürger zu ihrer Stadt.

Veranstalter: Freie Akademie der Künste. Klosterwall 23, 19.00 Uhr. Eintritt: 6.-/4.- Euro.


Lesung

„Treulose Tomate ist nicht mein Gemüse“

Roland Prakken liest aus seinem Buch über den „Alltag und die Abgründe der deutschen Musikszene“ und spielt den Soundtrack dazu.

Veranstalter: Kulturcafé Komm du. Buxtehuder Str. 13, Harburg, 20.00 Uhr. Eintritt frei.


Vortrag

„Einer der allerbedeutendsten Historiker unseres Jahrhunderts?“

Vortrag von Prof. Dr. Reinhard Blänkner über „Otto Brunner in seiner Hamburger Zeit“.

Veranstalter: Verein für Hamburgische Geschichte, Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky. Ort: Stabi, Vortragsraum, 1. Etage, Von-Melle-Park 3, 18.00 Uhr. Eintritt frei.


Vortrag

„Ansprüche an Arbeit unter Normalitätsdruck?“

Vortrag von Stefanie Hürtgen im Rahmen der Reihe „Hamburger Gespräche zur Zukunft der Arbeit“. Moderation und Gespräch: Berthold Vogel.

Veranstalter: Hamburger Institut für Sozialforschung. Mittelweg 36, 20.00 Uhr. Eintritt frei.


Literatur in Hamburg