Donnerstag, 19.06.2014


Lesung und Gespräch

„August 1914“

A.L. Kennedy
A.L. Kennedy, Foto: Heinrich Böll Stiftung
17 Millionen Menschen starben, 70 Millionen Menschen standen unter Waffen, 40 Staaten waren beteiligt. Als der bis dahin umfassendste Krieg der Geschichte 1918 ausgefochten war, hatte er die alte Welt hinweggefegt, Revolutionen ausgelöst, aber auch den Aufstieg des Sozialstaats und der Nationalismen befördert, es begann eine Ära der Ideologien und Diktaturen, die schließlich zu Hitler und zum zweiten Weltkrieg mit all seinen Verwerfungen führte. Die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts, wie Herfried Münkler in seinem vieldiskutierten Buch „Der Große Krieg“ schreibt, veränderte alles. Wie die alte Welt aussah, in jenem August 1914, als die Kriegserklärung Österreich-Ungarns gegenüber dem Königreich Serbien innerhalb weniger Tage einen Kontinentalkrieg auslöste und begeisterte Heerscharen sich sammelten, um in den Krieg zu ziehen, hat das Netzwerk der Literaturhäuser in- und ausländische Schriftstellerinnen und Schriftsteller gebeten, historische Quellen ihrer Städte vom August 1914 zu recherchieren und in Texten zu verarbeiten. Aus der Recherche ist das Buch „Mit dieser Welt muss aufgeräumt werden: Autoren blicken auf die Städte Europas“ (Wallstein Verlag) entstanden, das mit 23 Texten aus 23 europäischen Städten ein facettenreiches Bild der Stimmungslage im Sommer 1914 entwirft. Nach Steffen Kopetzky und Filip Florian, die ihre Beiträge zu dem Buch im Mai im Literaturhaus vorstellten, sind im Juni die schottische Schriftstellerin A. L. Kennedy und die Hamburgerin Katrin Seddig zu Gast und gehen der Frage nach, was die Menschen 1914 bewegt hat – in Glasgow und Hamburg. Moderation: Ingo Herzke.

Veranstalter: Literaturhaus.net. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Ernst Kahl-Abend im Polittbüro

Kleine Geschichtchen, Gedichte, Lieder, Bilder und Filme




Er ist ein intimer Kenner des Seelenlebens, insbesondere der komplexen Sexualität von Tieren, aber auch die Libido von Obst und Gemüse hat er klug und in seiner ganzen Vielschichtigkeit erforscht und in Zeichnungen und großformatigen Gemälden inszeniert, um uns Unwissende darüber zu belehren, dass das scheinbar Unscheinbare, wenn es nur richtig beleuchtet wird, zu wahrhaft erhellender Erkenntnis führt. Doch dieser Ernst Kahl, der „seine Themen vom Menschlichen und Tierischem über das Kulinarische und Zwischengeschlechtliche bis zum Politischen spannt“, wie es in der Laudatio zum Ernst Busch-Preis hieß, ist nicht nur ein neugieriger Forscher und Maler, sondern auch Texter, Filmemacher, Schauspieler, Songschreiber, Drehbuch- und Buchautor – eine wahres Multitalent. Schon deshalb präsentiert er seinem Publikum im Polittbüro nicht nur einen Abend mit „kleinen Geschichtchen, Gedichten, Liedern und Filmen“, es gibt zusätzlich im Theaterfoyer auch eine Ausstellung mit Bildern.

Veranstalter: Polittbüro. Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.


Lesung

„Der Glückliche schlägt keine Hunde“

Ihr Hund kann überhaupt nicht sprechen? Das ist zwar schlimm, aber es gibt jemanden, der Ihnen aus der Bredouille hilft: Der Mann heißt Stefan Lukschy und ist ein langjähriger Weggefährte und enger Vertrauter von Loriot. Voller Respekt, Witz und Liebe erzählt er in seinem Buch von dem Mann, der die Deutschen das Lachen gelehrt hat - und die Hunde das sprechen, um die Klammer zu schließen. Loriots Sketche sind Teil des kollektiven Gedächtnisses – Stefan Lukschy ist ein langjähriger Weggefährte, der in seinem Buch „Der Glückliche schlägt keine Hunde“ (Aufbau Verlag) das „warmherzige Porträt“ eines“ akribisch arbeitenden Perfektionisten“ („Frankfurter Allgemeine Zeitung“) entwirft. Im Logensaal stellt Stefan Lukschy sein Buch vor.

Veranstalter: Logensaal der Hamburger Kammerspiele. Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.


Lesung, Film und Musik

„Redet nicht – sprecht miteinander“

Hommage an Ida Ehre, eine der großen Persönlichkeiten der Hamburger Theaterwelt. Rolf Becker, Marion Martienzen, Tornado Rosenberg, Margitta Heyn, Christina Köbrich und Sophie-Magdalena Reuter, Jan Aust Furkan Yavuz und die „Geigenkinder“ der Louise Schröder Schule erinnern in Musik, Lesungen, Filmbeiträgen und Schauspieleinlagen an die große Intendantin der Hamburger Kammerspiele, Regisseurin und Schauspielerin.

Veranstalter: Ida Ehre Kulturverein, Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky. Ort: Stabi, Lichthof im Altbau, Eingang Edmund-Siemers-Allee, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/3.- Euro. Reservierungen unter E-Mail i.ehre(at)menzelprachner.de oder grau(at)sub.uni-hamburg.de.


Literatur in Hamburg