Montag, 15.04.2013


Buchpräsentation mit Peter Buwalda

„Bonita Avenue“

Peter Buwalda
Peter Buwalda, Foto: Mikel Buwalda
„Manche trauen sich was“, heißt es zur Ankündigung dieser Lesung im Literaturhausprogramm, und „schreiben Erstlinge, die sich nicht mit kleinteiliger Nabelschau oder erotischen Bekenntnissen zufriedengeben. Manche gehen aufs Ganze“. Wohl wahr und bei dem 1971 in Brüssel geborenen Niederländer Peter Buwalda und seinem Debütroman „Bonita Avenue“ ganz bestimmt keine Übertreibung: Der bei Rowohlt erschienene über 600 Seiten umfassende Roman wurde in den Niederlanden zu einem sensationellen Erfolg, mit mehreren Preisen ausgezeichnet und der Autor mit Jonathan Franzen und sogar mit Philip Roth verglichen. Peter Buwalda inszeniert in seinem Roman ein Familiendrama, das Desaster und Debakel aneinanderreiht, wie sie selbst in der katastrophenerprobten modernen Literatur nicht oft in solcher Ballung vorkommen. Joni Sigerius, Stieftochter von Siem Sigerius, dem angesehenen Mathematiker und Rektor einer holländischen Universität, hat zusammen mit ihrem Freund Aaron ein Unternehmen aufgezogen, das sie vor anderen lieber geheim halten will. Als es auffliegt, fliegt in der Stadt Enschede, in der die Familie lebt, auch eine Feuerwerksfabrik in die Luft. Für Siem Sigerius, den Clanhäuptling, schlägt das plötzliche Wissen ein wie eine Bombe, erschüttert den Boden, auf dem er vermeintlich mit beiden Beinen steht. Nachdem im Sommer desselben Jahres auch noch sein Sohn aus der Haft entlassen wird, überschlagen sich die Ereignisse. Für „Die Zeit“ erklärte Ursula März: „Das Metapherntreibhaus des Romanstils versetzt den Leser in eine süchtig machende Sprachtrance. Man reibt sich alle fünfzig Seiten die Augen. Das hier soll ein Debütant geschrieben haben?” Im Literaturhaus stellt Peter Buwalda seinen Roman zusammen mit Felix Knopp vor, der den deutschen Text lesen wird. Moderation: Denis Scheck.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik  38, 19.30  Uhr. Eintritt: 12.-/9.-  Euro.


HEW-Lesetage

„Unsere schönen neuen Kleider“ zur Eröffnung

Ingo Schulze
Ingo Schulze, Foto: Caren Meuller
Zum dritten Mal gibt es in diesem Jahr eine Alternative zu den Vattenfall Lesetagen, die heißt jetzt „Hamburger Energie Wechsel“ (kurz: HEW) und setzt „auf die Fähigkeit aller, Kultur zu schaffen“. Einen Glanzpunkt präsentiert das alternative Festival gleich zum Auftakt der etwa 30 Veranstaltungen: Ingo Schulze wird seine „Dresdner Rede“ halten, mit der er unter dem Titel „Unsere schönen neuen Kleider“ gegen eine „marktkonforme Demokratie“ protestiert und für „demokratiekonforme Märkte“ plädiert. „Aber er hat ja gar nichts an!“, ruft das Kind im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern und spricht damit aus, was alle sehen, sich jedoch nicht zu sagen trauen. Diese Parabel auf die allzu menschliche Bereitschaft zum Selbstbetrug stellt Ingo Schulze seiner Rede voran. Wie nur wenige Schriftsteller und Intellektuelle bezieht der 1962 in Dresden geborene Schriftsteller als politischer Mensch öffentlich Position. In seiner Analyse des Status quo benennt er die Ursachen von Demokratieverlust und sozialer Polarisierung in unserer von der 
Globalisierung geprägten Gesellschaft. Er zeigt, dass es notwendig ist, sich selbst wieder ernst zu nehmen, die Vereinzelung zu überwinden und die Welt als veränderbar zu begreifen. Nach der Lesung findet unter dem Titel „Kunst und Knechtschaft“ eine Diskussion mit Ingo Schulze, Lutz Schulenburg (Edition Nautilus) und dem Publikum statt. Moderation: Annemarie Stoltenberg.

Ort: Kampnagel, Jarrestr.  20, 20.00  Uhr. Eintritt: 8.-  Euro.


Lesung

„Die Rüpel-Republik“

Der Journalist und Autor Jörg Schindler liest aus seinem Werk über Rüpel, Ignoranten, Sozialallergiker und andere Ichlinge.

Veranstalter: Buchhandlung Heymann. Schweriner Str.  8-12, 20.30  Uhr. Eintritt: 7.-  Euro.Uhr. Eintritt: 7.-


Lesung

„Die RAF und die Niederlande 1970-1980“

Vortrag von Jacco Pekelder.

Veranstalter: Institut für Sozialforschung. Mittelweg 36, 20.00 Uhr. Eintritt frei.


Literatur in Hamburg