„Nordwestpassage für dreizehn Arglose und einen Joghurt“
Tina Uebel, die im Januar mit dem Hubert-Fichte-Preis ausgezeichnet wurde, stellt ihr neues Buch vor, das von einer Reise erzählt, die sie im Sommer 2011 auf das Segelboot von Kapitän Wolf Kloss führte. Für drei Monate ist sie dann mit Kloss entlang der Nordwestpassage gesegelt. In ihrem Buch erzählt sie von den Stürmen, vom Eis, von der greifbar nahen heroischen Historie, von Amundsen, Franklin, Peary, Cook und den anderen, davon, wie es ist, bei minus 30 Grad einen Schlitten zu ziehen oder 11 Beaufort zu segeln. Moderation: Beatrix Gerstberger.
Ort: Planetarium Hamburg, Hindenburgstr. I b, 19.00 Uhr. Eintritt 9.50 Euro. Karten unter www.vattenfall.de »
David Guterson, Foto: Gunter Glücklich
David Guterson zu Gast bei den Vattenfall Lesetagen
„Der Andere“
Ein „Meisterwerk des literarischen Regionalismus“ und ein Buch „über den amerikanischen Traum und seinen Preis“ verspricht uns die „Süddeutsche Zeitung“ mit dem neuen Roman „Der Andere“ von David Guterson. Der 1956 in Seattle geborene Guterson, der gleich mit seinem Romandebüt „Schnee, der auf Zedern fällt“ einen Welterfolg vorlegte und mit dem PEN/Faulkner Award ausgezeichnet wurde, bezeichnet sich selbst als Agnostiker jüdischer Abstammung. „Der Andere“ ist sein inzwischen vierter Roman und erzählt die Geschichte zweier Freunde: Bei einem 800-Meter-Lauf treffen sich Neil Countryman und John William 1978 zum ersten Mal, zwei Teenager aus ganz unterschiedlichen Familien, und es beginnt eine außerordentliche Freundschaft. Während Neil eine Universitätskarriere anstrebt, schlägt der sensible und hochintelligente John radikale Wege ein: Er geht in die Wälder und bricht alle Kontakte ab, für ihn der einzige Weg, ein authentisches Leben zu führen. Aber er braucht Neil, um seinen Traum zu leben, der bald schon zum Alptraum wird – für beide Freunde. David Guterson stellt seinen Roman zusammen mit Charly Hübner vor, der den deutschen Text lesen wird. Moderation: Susanne Weingarten.
Ort: Amerikazentrum Hamburg, Am Sandtorkai 48, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de »
Vattenfall Lesetage
„Die Flucht“
Jesús Carrasco, Foto: Alejandro Espadero
Als „originell und wortgewaltig“ (Cultura), als ein „außergewöhnliches literarisches Werk“ (Letras) und „Juwel“ (El Periódico de Catalunya) wurde in Spanien das Debüt von Jesús Carrasco gefeiert. Der 1972 in Badajoz geborene Schriftsteller gilt derzeit als die literarische Neuentdeckung in der spanischen Literatur überhaupt. Mit seinem Roman „Die Flucht“ erzählt er von einem Jungen, der vor seinen Verfolgern durch eine ausgebrannte Ebene flieht, eine Welt unerbittlicher Hitze und Gesetzlosigkeit. Und es gibt kein Zurück. Auf seiner Flucht trifft der Junge auf einen alten Ziegenhirten. Der Junge, der nichts kennt als Angst vor der Hitze, Angst vor anderen Menschen und dem Tod, lernt durch ihn gegenseitige Verantwortung und Rücksichtnahme kennen. Jesús Carrasco präsentiert seinen Roman zusammen mit der Übersetzerin Isabel Navarro und Daniel Montoya, der den deutschen Text lesen wird.
Ort: „Alte Küche“ der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Alsterdorfer Markt 5, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de »
Vattenfall Lesetage
„Die Kanzlerin und ihre Welt"
„Die Merkologie hat viele Jünger“, heißt in einer Kritik in „Neues Deutschland“ über dieses Buch unter dem Titel „Habemus Merkel“, während man im „Focus“ erfährt: „Merkels Großvater hieß Kazmierczak und er war Pole“. Doch das ist nur eine Randnotiz in einem Lebensweg, der Angela Merkel aus dem brandenburgischen Templin, wo sie aufgewachsen ist, in nur zwei Jahrzehnten an die Spitze der Staatslenker katapultierte. Das Urteil der Geschichte wie auch die Aussicht auf ihre Wiederwahl hängen von der Frage ab, ob sie Europa vor dem Zerfall bewahren kann. Stefan Kornelius, er ist Ressortleiter Außenpolitik der „Süddeutschen Zeitung“, wirft mit seinem Buch einen fachkundigen Blick auf diese Politikerin, in deren Händen die Zukunft Europas liegt. Zusammen mit Theo Sommer stellt er „Die Kanzlerin und ihre Welt“ vor.
Eine angetrunkene Jungschauspielerin, eine schillernde Theaterdiva, eine aggressive Yogalehrerin, eine vergessene Filmlegende, eine durchtriebene Feuilleton-Praktikantin, zwei Freundinnen, die sich wahrscheinlich zum letzten Mal treffen, ein eitler Journalist, der fest damit rechnet, die Goldene Edelfeder verliehen zu bekommen, ein verunsicherter Bestsellerautor, der seinen Lektor von den Qualitäten seines miserablen zweiten Romans zu überzeugen versucht. Die Protagonisten der Stories von Johanna Adorján in „Meine 500 besten Freunde“ sind ständig damit beschäftigt, etwas darzustellen, bestenfalls sich selbst. Es ist das Personal, das im Berlin von heute allabendlich die Tische in den teureren Restaurants bevölkert, wo dann manchmal, wenn alles passt, so ein Flirren in der Luft liegt. Kurz. Sie sind eitel, verzweifelt, an sich selbst berauscht, angestrengt, rührend und lächerlich – und sie gäben viel darum, irgendwie bedeutender zu sein. Johanna Adorján stellt ihr Buch zusammen Kai Schächtele vor.
Helge Timmerberg liest aus seinem Buch über seine Afrika-Reise, die ihn in höllische Großstädte geführt hat, aber auch in die paradiesische Serengeti. Er war mit Buschfliegern unterwegs, mit uralten Dampfern, und bangte bei einem nächtlichen Fußmarsch auch mal um sein Leben. Er zog durch die Reggaekneipen von Dakar, traf Marabouts, Primatenforscher, Straßendiebe und – Lisa. Dank ihr verbindet sich seine Liebe zum Abenteuer nun endlich auch mit dem Abenteuer der Liebe. Beides hat ja bekanntlich seine Risiken und vor allem: Es bringt durchgeknallte Gefühle hervor.
Mischa-Sarim Verollet hat nichts gegen Menschen - viele seiner besten Freunde sind welche. Er wundert sich bloß über diese erstaunliche Spezies und einige Ihrer Verhaltensweisen. In „Irgendwas mit Menschen" wartet Verollet mit einem reichen Panoptikum skurriler Personen und Situationen auf. Der Flix wundert sich nicht. Er beobachtet und erzählt scheinbar ganz normale Geschichten. Er zeigt Ausschnitte aus seinem Alltag, die jedem bekannt vorkommen mögen, beschäftigt sich mit allem, was man Liebe nennt, und den Erinnerungen an ein geteiltes Deutschland aus Ost und West, querbeet durchs Menschsein.
Ort: Nachtasyl im Thalia Theater, Alstertor, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de »
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„Aller Tage Abend"
Jenny Erpenbeck, Foto: Katharina Behling
Die Literaturkritik feiert wahlweise ihren „feinen Strich mit großer Wirkung“ (Die ZEIT) oder ist betört von der „Lese-Musik“ (taz), die Jenny Erpenbeck mit ihren Büchern im Kopf erzeugt. In ihrem neuen Roman „Aller Tage Abend“ nimmt uns die vielfach ausgezeichnete Autorin mit auf eine Zeitreise durch die vielen Leben, die in einem einzigen Leben enthalten sein können. Sie wirft einen scharfen Blick auf die Verzweigungen, an denen sich Grundlegendes entscheidet. Die Hauptfigur ihres Romans stirbt als Kind. Oder doch nicht? Stirbt als Liebende. Oder doch nicht? Stirbt als Verratene. Als Hochgeehrte. Als von allen Vergessene. Oder doch nicht? Das, was wir „Schicksal“ nennen, erweist sich in Jenny Erpenbecks „Aller Tage Abend“ als ein Zusammenspiel von Kultur- und Zeitgeschichte, von familiären und persönlichen Verstrickungen. Der Zufall aber sitzt bei alldem „in seiner eisernen Stube und rechnet“. In der Buchhandlung stories stellt Jenny Erpenbeck ihr Buch vor.
Ort: stories! Die Buchhandlung, Straßenbahnring 17, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de »
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„Das Dorf der Mörder"
Elisabeth Herrmann liest aus ihrem Kriminalroman. Moderation: Tobias Gohlis.
Einen „heiteren und auch bissigen Roman über Männertorheiten und Frauentollheiten, über Wein, Liebe, Leidenschaft und Italien, eine furios erzählte und immer wieder überraschende Geschichte mit Charme und Ironie“, feierte der „NDR“ mit „Die beste Lage“ des (NDR 1 ) von Gaetano Cappelli, der zu den renommiertesten italienischen Autoren der Gegenwart gehört. Gaetano Capelli präsentiert seinen Roman zusammen mit Claudia Cosmo und Thomas Linke, der den deutschen Text lesen wird.
Friedrich Ani liest aus seinem neuen, mit dem deutschen Krimipreis 2012 ausgezeichneten Kriminalroman, in dem Kommissar Tabor Süden im Fall einer verschwundenen Kellnerin ermittelt.
Die Autorin und Filmemacherin Merle Kröger liest aus ihrem auf der KrimiZeit-Bestenliste platzierten Kriminalroman, der einen historisch verbürgten Mordfall an zwei Roma 1992 in Nadrensee in Mecklenburg-Vorpommern fiktionalisiert und in der Gegenwart fortspinnt.
Jobst Schlennstedt liest aus seinem neusten Kriminalroman.
Veranstalter: Speicherstadtmuseum. Am Sandtorkai 36, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.50 Euro. Kartenreservierung unter Tel. 040 / 32 11 91 empfohlen!
Lesung
„Jack Stories” und „Stories of (April) Fools
Auf dem Programm des „ Storytelling” mit Robert MacCall steht Jack, der Held von „Hans und die Bohnenranke“ („Jack in the Beanstalk“) und andere Geschichten, zum Beispiel auch jene eines Aprilscherzes, den der BBC sich 1957 erlaubte: In einer Fensehdokumentation wird die Spaghetti Ernte in der Schweiz beschrieben, wo man die Spaghettis angeblich von den Bäumen pflückte. Der Bericht führte dazu, dass Hunderte von Zuschauern anriefen und nach der Aufzucht von Spaghetti-Bäumen fragten.