Montag, 22.04.2013


Vattenfall Lesetage

„Nichts von euch auf Erden“

Reinhard Jirgl
Reinhard Jirgl, Foto: Annette Pohnert
Der Büchner-Preisträger Reinhard Jirgl, er gilt als einer wichtigsten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur, hat für seinen neuen Roman ein fast schon klassisches Science-Fiction-Setting aufgegriffen, wie man es zum Beispiel von Isaac Asimov kennt: Im 23. Jahrhundert ist die Erde für die Raubgier der Märkte und Mächte zu klein geworden, also wandern die Starken auf den Mond und Mars aus, während auf der Erde nur die alte, schwache Menschheit zurückbleibt. Schon zwei Jahrhunderte später erweist sich der Mars jedoch als so lebensfeindlich, dass die neuen Menschen zurückkehren und brutal die Macht auf der nun friedlichen Erde an sich reißen. Das klingt wie eine sehr düstere Science-Fiction-Vision. Der Hanser-Verlag, in dem „Nichts von euch auf Erden“ erschienen ist, verspricht uns jedoch einen „grandiosen Roman über die uralte Frage von Emigration und Heimkehr“. Reinhard Jirgl liest im Haus der Patriotischen Gesellschaft aus seinem Roman. Moderation: Helmut Böttiger.

Ort: Haus der Patriotischen Gesellschaft von 1765, Trostbrücke  4-6, 19.00  Uhr. Eintritt: 7.-  Euro. Karten unter www.vattenfall.de »


Lesung

„Bis nichts mehr ging“

Matthias Onken
Matthias Onken, Foto: Thorsten Wulff
Das „Protokoll eines Ausstiegs“ und gleichzeitig das Protokoll seines Aufstiegs hat der Journalist Matthias Onken mit seinem Buch „Bis nichts mehr ging“ vorgelegt. Sechzehn Jahre war der Journalist ganz mit seiner Karriere beschäftigt: Vom Polizeireporter bei der Hamburger Morgenpost ist er zum Chefredakteur aufgestiegen, bevor er zur größten Zeitung Europas wechselte. Bei BILD wurden sein Arbeitspensum und der Druck schließlich unerträglich. Dem Dauerstress ist er mit Alkohol und wilden Nächten begegnet; Beziehungen sind zerbrochen, Freunde gingen verloren und am Wochenende ist er ausgelaugt daran gescheitert, ein guter Vater zu sein. Bis er die Reißleine gezogen hat. Im Literaturhaus erzählt Matthias Onken bei der Präsentation seines Buches davon, wie das war und weiterging, als er im Sommer 2011 dann kündigte und die unbefristete Festanstellung aufgab. Jutta Heinrich moderiert und liest ihre Kurzgeschichte „Vormittag eines Managers“ aus dem neuen „Ziegel“, dem Hamburger Jahrbuch für Literatur.

Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.


Patricio Pron
Patricio Pron, Foto: Jorge del Campo

Vattenfall Lesetage

„Der Geist meiner Väter steigt im Regen auf“

Er sei „auf dem Weg zur Perfektion eines Jorge Luis Borges, Roberto Bolaño oder Juan Rulfo“ (Qué leer), ein „richtiger Autor“ (El Cultural), auf „der Höhe von Sebald, Handke und Bernhard“ (Félix de Azu), schwärmt die Literaturkritik in Spanien und Lateinamerika über den argentinischen Schriftsteller Patricio Pron, der in Göttingen in Romanistik promovierte und heute in Madrid lebt. Für seine Erzählungen erhielt der 1975 geborene Autor 2004 den Juan Rulfo Short Story Prize. 2010 wurde er in die spanische Ausgabe der „Granta“-Anthologie aufgenommen und unter die 20 besten spanischsprachigen Autoren unter 40 gewählt. „Der Geist meiner Väter steigt im Regen auf“, so der Titel seines bei Rowohlt erschienenen Romans, erzählt von einem jungen Mann, der aus Deutschland nach Argentinien zurückkehrt, weil sein Vater im Krankenhaus liegt. Er wohnt wieder daheim, wie in seiner idyllischen Kindheit und Jugend. Im Schreibtisch des Vaters entdeckt er jedoch Zeitungsausschnitte und Fotos, die eine ihm unbekannte Vergangenheit enthüllen. Wer waren die Freunde des Vaters? Warum starb sein Mitschüler, und wohin verschwand dessen Schwester? Patricio Pron liest im Instituto Cervantes aus seinem Roman. Moderation: Isabel Navarro.

Ort: Instituto Cervantes, Chilehaus, Eingang  B, Fischertwiete  1, 19.00  Uhr. Eintritt: 7.-  Euro. Karten unter www.vattenfall.de »


Haddad Fawwaz
Fawwaz Haddad, Foto: privat

Vattenfall Lesetage

„Gottes blutiger Himmel“

„Wenn Gott auf der Seite von al-Qaida steht, bin ich bereit, mit dem Teufel zu paktieren“, sagt der Erzähler in dem neuen Roman des arabischen Schriftstellers Fawwaz Haddad und begibt sich auf die Suche nach seinem Sohn, der sich der al-Qaida angeschlossen hat: Mit Hilfe der Amerikaner und des syrischen Geheimdienstes lässt er sich in den Irak einschleusen, in dem drei Jahre nach dem Einmarsch der US-Truppen die Konflikte immer weiter eskalieren. Die Mission wird zum Trip durch die Hölle. Als er Wochen später halb tot das Camp der Aufständischen erreicht, muss er feststellen, dass sein Sohn Samer nicht nur eine Spielfigur in den Händen eines Emirs, sondern selbst ein gefürchteter Anführer geworden ist. Fawwaz Haddad präsentiert seinen 
Roman zusammen mit Verena Turba, die den deutschen Text lesen wird. Moderation: Günther Orth.

Ort: DAS SCHIFF Wir machen Theater!, Holzbrücke / Nikolaifleet, 19.30  Uhr. Eintritt: 7.-  Euro. Karten unter www.vattenfall.de »


Vattenfall Lesetage

„Ein Liebesroman, dem es nur um das Eine geht“




Sein neuer Roman sei „wie ein Zungenkuss mit einer Steckdose - sinnlich, kribbelnd, spannungsgeladen. Ein Zukunftsroman aus der Vergangenheit; ein Noir-Roman im Scheinwerferlicht; ein Liebesroman, dem es nur um das Eine geht“. So verspricht es der Klappentext über „Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beförderung eines Menschen von Ort zu Ort", den neuen Roman des 1985 geborenen, englischen Schriftstellers Ned Beauman, der als Journalist für „Guardian“ und „Dazed & Confused“ schreibt und in England als einer der führenden Experten für Comics gilt. In seinem Roman erzählt er von Egon Loeser, einem expressionistischer Bühnenbildner, der extrem paarungsbereit ist, dabei allerdings nicht sonderlich erfolgreich. Die tollen Frauen kriegt alle Bertolt Brecht ab. Auch Loesers ehemalige Schülerin, Adele Hitler (weder verwandt noch verschwägert), übersieht ihren Lehrer von früher, obwohl sie zwischenzeitlich Berlin als Nymphomanin unsicher macht. Wer mehr wissen will, geht ins Nachtasyl, wo Ned Beauman seinen Roman zusammen mit Thomas Linke vorstellen wird, der den deutschen Text liest. Moderation: Matthias Göritz.

Ort: Nachtasyl im Thalia Theater, Alstertor, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de »


Vattenfall Lesetage

„Kornblumenblau"

Christian Schünemann & Jelena Volić lesen aus ihrem Kriminalroman. In der Nacht vom Jahrestag des Srebrenica-Massakers machen zwei Gardisten der serbischen Eliteeinheit ihren Routinerundgang auf dem Militärgelände. Am nächsten Morgen werden sie tot aufgefunden. Als das Militärgericht die Untersuchungen einstellt, beauftragen die Eltern der Männer den Anwalt Stojkovic weiterzuermitteln. Dieser bittet seine Freundin Milena Lukin, Spezialistin für internationales Strafrecht, um Hilfe. Mit der Belgraderin Lukin hat das Autorenduo eine sympathische Ermittlerin geschaffen - in einer faszinierenden Stadt im Brennpunkt europäischer Geschichte.

Ort: Meßmer Momentum, Am Kaiserkai 10, Beginn: 19.00 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de »


Vattenfall Lesetage

„Was kostet ein Yak?"

Philip Cassirer präsentiert seinen Reisecomic über eine Reise durch Nepal Indien und Bangladesch.

Ort: Dr. Götze Land & Karte, Alstertor 14-18, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.


Vattenfall Lesetage

„Wie die Wissenschaft Verbrecher überführt“

Birgit Reimann liest aus ihrem Roman „Die Großstadt ist mein Revier. Eine Hauptkommissarin im Kampf gegen Unrecht und Gewalt", Elisabeth Türk liest aus ihrem Roman „Die Gerichtsmedizinerin. Wie die Wissenschaft Verbrecher überführt". Moderation: Tobias Gohlis.

Ort: Augustinum Hamburg, Theatersaal, Neumühlen 37, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de »


Vattenfall Lesetage

„Bin ich zu blöd, oder liegt's an der Technik?"

Lutz Schumacher liest aus seinem Buch „Eigentlich wollte ich doch nur einen Toaster“, das die Hypertechnisierung der Gerätschaft in Haus und Hof thematisiert.

Ort: electrum - Das Museum der Elektrizität, Harburger Schloßstraße 1, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de »


Vattenfall Lesetage

„Ausgesoffen"

Der Filmemacher Bernd Thränhardt und der Autor Jörg Böckem präsentieren ihre Bücher über ihre Wege aus der Sucht.

Ort: Abaton-Kino, Allendeplatz 3, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter www.vattenfall.de » Um 20.45 Uhr Dokumentarfilm „Höllentrips. Doppelleben mit Heroin" (Karten für den Film erhalten Sie beim Abaton-Kino)


„Lesen ohne Atomstrom“

„Wir lassen sie verhungern“

Jean Ziegler präsentiert zusammen mit Hannes Jaenicke und Rudolf Hickel sein im letzten Herbst neu erschienenes Buch „Wir lassen sie verhungern – Die Massenvernichtung in der Dritten Welt“ und damit einen „Aufruf zum Handeln“, wie es in „Der Standard“ hieß.

Veranstalter: Erneuerbare Lesetage. Ort: Kammerspiele, Hartungstr.  9-11, 19.30  Uhr. Eintritt frei.


Treffen der literarischen Werkstatt Wesselyring. Leitung: Peter Schütt. Ort: Waschhaus, Wesselyring 51, 10.00 Uhr.


Literatur in Hamburg