Lesung mit Bodo Kirchhoff
„Die Liebe in groben Zügen“
Bodo Kirchhoff, Foto: Laura Jay Gerlach
Bekannt geworden ist der 1952 in Hamburg geborene Schriftsteller Bodo Kirchoff 1980 mit dem Sammelband „Body Building“. Schon mit diesem Buch hat Kirchhoff ein Thema aufgeworfen, das sich durch all seine Romane und Erzählungen zieht: die Projektionen des (vornehmlich männlichen) Selbst. Während die literarischen Moden der 70er und beginnenden 80er Jahre von Versuchen geprägt waren, Empfindungen Ausdruck zu geben, hat Kirchhoff einen kalten Blick auf Körperbilder und ihre daraus resultierenden Identitäten geworfen. Die Illusionen der Liebe, der gelingenden Kommunikation und Gemeinschaft in einer hedonistischen Welt sind sein Thema, auch in seinem neuen Roman „Die Liebe in groben Zügen“. In dem formal großartig durchkomponierten Roman, der als sein „bislang wichtigstes Werk“ (Süddeutsche Zeitung) gefeiert, aber auch als zwar „kunstvoll, wenngleich oftmals gekünstelt“ (Ulrich Greiner, „Die Zeit“) kritisiert wurde, erzählt Kirchhoff die Geschichte von Vila und Renz, beide fürs Fernsehen tätig und seit vielen Jahren ein Paar, mit erwachsener Tochter, Wohnung in Frankfurt und Sommerhaus in Italien. Das alles wäre so weit gut, wenn es da nicht die unstillbare Sehnsucht nach Liebe gäbe: die einzige schwere Krank-heit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam, bis zu dem Augenblick, in dem Vila mit ungeahnter Intensität einen anderen zu lieben beginnt. Bodo Kirchhoff stellt seinen Roman in der Buchhandlung Heymann vor. Moderation: Harald Butz.
Veranstalter: Buchhandlung Heymann. Eppendorfer Landstr. 77, 20.30 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.
Marjana Gaponenko, Foto: Mathias Bothor
Lesung mit Marjana Gaponenko
„Wer ist Martha?“
Einen „hinreißenden, hochpoetischen Schelmenroman“ (Nürnberger Nachrichten), der „so erstaunlich wie die junge Frau ist, die so aussieht wie eine russische Fürstin“ (Volker Hage, „Der Spiegel“), ja, einen „Genussroman“ (Sophie Jung, „taz“) feiert die Literaturkritik in diesem Herbst mit Marjana Gaponenkos „Wer ist Martha?“. Die 1981 in Odessa geborene junge Schriftstellerin, die heute in Mainz lebt, erzählt die Geschichte von Luka Lewadski, der Verfasser einer bahnbrechenden Studie „Über die Rechenschwäche der Rabenvögel“ ist und mit seinen 96 Jahren in einem Alter, das genutzt sein will. Also reist er nach Wien, steigt im noblen Hotel Imperial ab und lernt im Fahrstuhl einen Altersgenossen kennen, dem der Lebensfaden auch schon reichlich kurz geworden ist. Wie die beiden Alten aus der Muppet Show in ihrer Loge, so sitzen die zwei beim Früchte-Wodka in der Hotelbar, kommentieren die Frisuren der Damen, rekapitulieren das mörderische vergangene Jahrhundert und träumen von der Revolution, bis ihnen langsam das Geld ausgeht. Marjana Gaponenko stellt ihren Roman im Buchladen Osterstraße vor.
Veranstalter: Buchladen in der Osterstraße. Osterstr. 171, 20.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.
Lesung und Gespräch mit Laurie Penny
„Fleischmarkt“
Laurie Penny, Foto: London Evening Standard
Die in London lebende Journalistin und Autorin Laurie Penny ist ein Star der britischen Bloggerszene, laut Selbstauskunft ist sie zudem „Feministin, Sozialistin, Utopistin, Querulantin und Unruhestifterin“. Und zu viel Tee trinkt sie angeblich auch. In ihrem im Frühjahr in der Edition Nautilus neu erschienenen Buch „Fleischmarkt – Weibliche Körper im Kapitalismus“ zeigt sie „einige der Strategien auf“, wie es in der Verlagsvorschau heißt, „mit denen Frauenkörper entmachtet und kontrolliert werden. In Kapiteln zu Sexualität, Prostitution, Essstörungen, Konsum und Hausarbeit etwa werden Faktoren dargestellt, die für den Handel mit dem weiblichen Fleisch als sexuelles und soziales Kapital von Bedeutung sind.“ Im Centro Sociale stellt Laurie Penny ihr Buch vor und zur Diskussion. Den deutschen Text liest Katharina Thiel.
Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, Literaturzentrum. Ort: Centro Sociale, Sternstr. 2, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
Poetry Slam und Führung
„Welträume und Wortwelten“
Sven Amtsberg, Bronco Butzbach, Tania Kibermanis, Alexander Posch, Hartmut Pospiech und Gordon Roesnik treffen sich zuerst zur Führung durch die Ausstellung „Matta. Fiktionen“ im Bucerius Kunst Forum, wo sie Texte vortragen werden, für die sie sich von den Werken Roberto Mattas inspirieren ließen. Im Anschluss treten sie im Levantehaus mit ihren Texten zu einem Poetry Slam gegeneinander an, bei dem es um alles gehen soll: Inhalt, Performance – und Mattas Kunst.
Veranstalter: Levantehaus, Bucerius Kunst Forum. Ort: Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt, 19.00 Uhr und Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.
Lesung
„Literatur-Quickie“
mit Anna-Kathrin Warner. Lesezeit: 17 Minuten.
Veranstalter: Feldstern. Sternstr. 2, 22.02 Uhr. Eintritt frei.
Lesung
„Born: Toulouse“
Annika Blanke liest aus ihrem Debütroman.
Veranstalter: Bergedorfer Lesebühne. Ort: BeLaMi, Holtenklinker Str. 26, 20.00 Uhr. Eintritt frei.
Vortrag
„Oltre Frontiera. Der Blick von Europa auf Italien“
Vortrag von Fabrizio Macri (auf Deutsch) und Vorführung von Ausschnitten aus einem Dokumentarfilm über Adriano Olivetti (auf Italienisch).
Veranstalter: Istituto Italiano di Cultura. Hansastr. 6, 19.00 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung unter Tel.: 040-39999130 oder per E-Mail an iicamburgo@esteri.it wird gebeten.
Lesung
„Die wundersamen Irrfahrten des William Lithgow“
Sebastian Dunkelberg liest aus den von Roger Willemsen in einer deutschen Übersetzung herausgegebenen, erstmals 1632 in England erschienenen Reisebeschreibungen des Weltreisenden William Lithgow (1582-1645). Musikalisch begleitet die Lesung Jurij Kandelja auf dem Bajan.
Veranstalter: Cap San Diego. Überseebrücke, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/12.- Euro.
Lesung
„Anderseits-Literatursalon“
Drei Autoren stehen mit Lesungen von höchstens je 30 Minuten beim „Anderseits-Literatursalon“ auf dem Programm. Moderation: Jan Egge Sedelies.
Veranstalter: Kulturhaus III & 70. Schulterblatt 73, 20.30 Uhr. Eintritt frei.
