Mittwoch, 22.05.2013


Lesung Sam Byers

„Idiopathie“

Sam Byers
Sam Byers, Foto: Siddharth Dhanvant Shanghvi
Der berühmte amerikanische Schriftsteller Gary Shteyngart hat sich nach eigener Auskunft „hysterisch lachend auf den Bauch geschlagen“, als er diesen Roman las, und „stand kurz vor der Einweisung“, angeblich, weil ihm schlagartig bewusst wurde, weshalb er sich für seine Generation „schäme“. Nicht ganz so persönlich genommen hat es dagegen der Schriftsteller Charles Yu, er hat einen „elegant und scharf gezeichneten“ Roman gelesen, „voller emotionaler und sprachlicher Präzision“, bei dem er sich „permanent daran erinnern musste, dass dies ein Debüt ist“. In diesem Mai erscheint dieses Debüt unter dem Titel „Idiopathie“ und mit dem vielsagenden Untertitel „Ein Roman über Liebe, Narzissmus und kranke Kühe“ bei Klett Cotta. Es stammt von Sam Byers, geboren 1979, der Creative Writing an der East-Anglia-Universität in Norwich studierte und heute für mehrere renommierte Literatur- und Kunstzeitschriften schreibt. In seinem Generationenroman über die heute Dreißigjährigen erzählt er von der dauerzynischen Katherine, die es nach der Rückkehr in ihren Heimatort aufgegeben hat, glücklich zu werden. Seit einem Jahr ist sie von dem chronisch übersensiblen Daniel getrennt, ständig auf der Suche nach neuen Affären und schwanger vom größten Hornochsen der Stadt. Der mimosenhafte Daniel hingegen versucht sein Glück in einer neuen Beziehung, in der sich alles um Esoterik, gesunde Ernährung und öde Liebesschwüre dreht. Tatsächlich findet er das so langweilig, dass er schon bald wieder anfängt, sich nach der nervigen Katherine zu sehnen. Dann taucht plötzlich ihr gemeinsamer Freund Nathan wieder auf, der ein Jahr lang auf Entziehungskur abgetaucht war. Mit seinen abstrusen Ideen rüttelt Nathan das Leben der drei ziemlich durcheinander, und sie raffen sich noch einmal auf, um die Fehler ihrer Jugend auszubügeln. Das hat dann auch mit ein paar kranken Kühen zu tun, die reglos ins Leere starren.
Sam Byers präsentiert seinen Roman zusammen mit der Schauspielerin Fritzi Haberlandt. Moderation: Friederike Moldenhauer.

Veranstalter: Uebel & Gefährlich. Feldstr. 66, 20.00 Uhr.


Hanns Zischler
Hanns Zischler, Foto: Jennifer Fey

Lesung

Preis der Literaturhäuser 2013 für Hanns Zischler

Der Filmschauspieler, Dramaturg, Regisseur, Hörspielsprecher, Fotograf, Übersetzer, Essayist und Schriftsteller Hanns Zischler ist der zwölfte Preisträger des Preises der Literaturhäuser. In der Jurybegründung schreiben die Leiterinnen und Leiter der Literaturhäuser: „Hanns Zischler versteht es mit seinen kulturhistorischen Büchern in vorzüglicher Weise, konzentriert, ruhig, extrem kenntnisreich und in anschaulicher Prosa Sachverhalte darzustellen, deren komplexe Natur er sich in akribischer Forschungstätigkeit angeeignet hat. In seinem neuesten Buch ,Berlin ist zu groß für Berlin‘ (Galiani), einer Text-Bild-Essay-Collage, hat der Spaziergänger Hanns Zischler der im Selbstlob verstiegenen Stadt ihre verborgene und verdrängte Topographie ins Gedächtnis gerufen. In vielen unserer Häuser hat Hanns Zischler Texte anderer Autoren gelesen und unserem Publikum vorgeführt, wie anders sich Literatur anhört, wenn der Lesende bis ins kleinste Detail mit dem Inhalt dessen vertraut ist, das er ja ,nur‘ durch seine Stimme zum Sprechen bringen müsste.“ Der Preis der Literaturhäuser, der seit 2002 jedes Jahr an einen Autor vergeben wird, der mit seinem literarischen Werk und seinem Vortragsstil ästhetische Maßstäbe setzt, besteht aus einer Lesereise durch die elf Literaturhäuser des literaturhaus.net und ist mit 11.000 Euro dotiert. Eine Laudatio spricht im Literaturhaus Uwe Pörksen, im Anschluss liest Hanns Zischler aus seinem Buch „Berlin ist zu groß für Berlin“.

Veranstalter: Literaturhaus.net. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro. Karten gibt es unter der Hotline 0180 / 50 15 729 unter www.literaturhaus-hamburg.de oder in der Buchhandlung Samtleben.


Lesung

„Literatur-Quickie“

mit Christian Kraus. Lesezeit: 17 Minuten.

Veranstalter: Feldstern. Sternstr. 2, 22.02 Uhr. Eintritt frei.


Literatur in Hamburg