Harburger Auslese
„Eine Fuchsie im Haus“
Im Rahmen der Reihe „Harburger Auslese“ liest Stephanie Töwe aus ihren Erzählungen.
Veranstalter: Kulturwerkstatt Harburg. Kanalplatz 6, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
Literatur und Musik
Ein großer Sprachartist und sein Opus magnum
Barthold Heinrich Brockes, Portrait: Dominicus van der Smissen
Zu seinen Lebzeiten wurde er gefeiert, wie nur ganz wenige deutsche Dichter, dieser Barthold Heinrich Brockes, der am 22. September 1680 in Hamburg als Sprößling eines äußerst wohlhabenden Hamburger Kaufmanns geboren wurde. Ebenda starb er am 16. Januar 1747 wieder, doch noch heute erinnern wir uns an diesen Hanseaten Barthold Heinrich, dessen Nachname „Brooks“ ausgesprochen wird, worauf man zu seinen Lebzeiten in seiner Heimat gewiss nicht hinweisen musste. Er studierte Jura und Philosophie und begab sich daraufhin auf eine Bildungsreise, die ihn nach Italien und Frankreich führte. Sein Studium der Rechte schloss Brockes in Leiden mit der Promotion ab und ließ sich dann wieder in Hamburg nieder, um sich vorwiegend seinen literarischen Interessen zu widmen. Schon mit seinem 1712 erschienenen Passions-Oratorium „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“ wurde er dann berühmt. Als sein Hauptwerk gelten jedoch die Gedichte des neunteiligen „Irdischen Vergnügens in Gott“, dessen erster und zweiter Teil gerade neu im Wallstein Verlag als zweiter Band einer Werkausgabe erschienen sind. Der Grund für die Neuauflage der Gedichte ist, dass Brockes erstmals im deutschen Sprachraum die Natur in den Mittelpunkt großer Poesie stellte – in Lehrgedichten, öfter noch Beschreibungen von Landschaften und Gärten. Brockes’ Dichtung verbindet Wissen, Darstellungen und Spekulationen naturgeschichtlicher Materialsammlungen mit poetischen Motiven des klassischen Altertums und biblischer Psalmendichtung. Es ist eine Poesie, die erfreuen, berühren und belehren will und in der Vielfalt und Schönheit der Natur die Allmacht und die Liebe ihres Schöpfers findet. Die Natur galt Brockes als Abbild eines himmlischen Paradieses: „Ach möchte dieses Buch euch doch zu zeigen taugen,/ Ihr Menschen, wie so leicht der schöne Bau der Erden,/ Den ihr anitzt durch Geitz, durch Neid, durch Stoltz und Pracht/ Euch leyder! selbst zur Hölle macht;/ Euch allen könn’ ein Himmel werden!“. In der Freien Akademie stellt der Verleger Thedel von Wallmoden die Edition der Werke von Brockes vor, über das Leben und Werk des Dichters spricht der Brockes-Biograf Eckart Kleßmann und Gedichte von Brockes liest der Schauspieler Christian Quadflieg. Zwei Konzerte für vier Violinen von Georg Philipp Telemann, der mit Brockes befreundet war, spielen schließlich Eszter Kruchió, Thomas Reif, Dalia Simaskaite und Algirdas Sochas.
Veranstalter: Freie Akademie der Künste. Klosterwall 23, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/7.- Euro.
Lesung, Gespräch, Film
„Verschwende deine Zeit“
Julian Pörksen präsentiert sein neues Buch, mit dem er gegen das utilitaristische Dogma der Produktivität plädiert. Im Anschluss führt der Dramaturg Carl Hegemann ein Gespräch mit dem Autor, passend zum Thema steht schließlich auch der Kurzfilm SOMETIMES WE SIT AND THINK AND SOMETIMES WE JUST SIT von Pörksen auf dem Programm.
Veranstalter: Thalia Theater. Nachtasyl, Alstertor 1, 20.30 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.
Lesung
„Väterverabschiedung“
Szenische Lesung mit Gilla Cremer, Annette Uhlen, Henning Venske und Michael Weber nach dem Roman „Die Halbruhigen“ von Simona Regina Adams.
Veranstalter: Polittbüro. Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.
Literatur im Gespräch
Arbeitstreffen
Treffen der literarischen Werkstatt Wesselyring. Leitung: Peter Schütt. Ort: Waschhaus, Wesselyring 51, 10.00 Uhr. (Weiteres Treffen: 27.5., 10.00 Uhr.)