Dienstag, 18.03.2014


Lesung mit Alexander Posch

„Sie nennen es Nichtstun“

Alexander Posch
Alexander Posch, Foto: privat
Er würde „ganz weit draußen leben“, sagt er von sich selbst, an den Stränden von Hamburgs „Möchtegern-Karibik“, in „Hamburgs Perle des Ostens“, in Rahlstedt nämlich. Dort dümpelt, was man ein erfülltes Leben nennen möchte, als Familienalltag vor sich hin. Und in ihm findet der Hamburger Schriftsteller und bekennende Hausmann Alexander Posch den Stoff für seine Geschichten, die er seit vielen Jahren einem begeisterten Publikum bei Lesungen vorträgt. In diesem Frühjahr ist nun endlich ein Buch von ihm erschienen: Außen steht „Sie nennen es Nichtstun“ und Roman drauf, drinnen sind die wunderbar poetischen Erzählungen von Posch, voller Hintersinn, stupender Ironie und höchst unterhaltend, ob sie nun von den Krisen im Rahlstedter Familienalltag erzählen, in dem tote Amseln entsorgt und Kastanientiere gebastelt werden müssen, oder von den Fluchtversuchen des Familienvaters und der Anstrengung, wenigstens unterm Birnbaum im Vorgarten eine größere, eine erfülltere Welt zu finden. Und das Gute ist: Meist kann man über die so klugen und sprachgenauen Horizonterweiterungen, die diese Geschichten stets im Blick haben, auch noch herzhaft lachen. Alexander Posch stellt „Sie nennen es Nichtstun“ zum Yachtclub im Nochtspeicher vor. Durch den Abend führen Tina Uebel und Friederike Moldenhauer.

Veranstalter: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr. Eintritt: 9.- Euro.


Lesung mit Donna Tartt

„Der Distelfink“

Donna Tartt
Donna Tartt, Foto: Beowulf Sheehan
„Ein grandioses Werk“, feierte Stephen King in der „New York Times Book Review“ mit dem neuen Roman von Donna Tartt, der bei seinem Erscheinen in Amerika prompt Platz 1 der „New York Times“-Bestsellerliste belegte und Publikum wie Kritiker begeisterte. Berühmt wurde Donna Tartt schon 1992 mit ihrem Debüt „Die geheime Geschichte“, einem Psychothriller, für den die zierliche Autorin den spektakulären Vorschuss von 450.000 Dollar bekam. Man erwartete in rascher Folge neue Titel, doch Donna Tartt ließ sich Zeit. Erst 2002 erschien ihr zweites Buch „Der kleine Freund“, ebenfalls ein Bestseller. Ihr langes Schweigen kommentierte sie selbstbewusst damit: „Hochgejubelt zu werden verführt Schriftsteller zur Überproduktion.“ Es hat dann wieder zehn Jahre gedauert, bis sie mit „Der Distelfink“ einen weiteren Roman vorlegte. Angesiedelt in New York, Las Vegas und Amsterdam wird die Geschichte des 13-jährigen Theo Decker erzählt, der seine Mutter Audrey bei einem terroristischen Anschlag auf das Metropolitan Museum of Art verliert. Die wichtigste Erinnerung des Jungen an seine Mutter ist seitdem ein Ölbild des niederländischen Malers Carel Fabritius, der selbst im Alter von nur 32 Jahren bei einer Explosion ums Leben kam. Es heißt „Der Distelfink“ und gehörte zu den Lieblingsbildern seiner Mutter. In den Wirren unmittelbar nach der Bombenexplosion stiehlt Theo das etwa DIN-A4 große Bild und trägt es dann stets im Geheimen mit sich. Doch Trost spendet ihm das Gemälde nicht. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, scheint ihn geradezu in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen zu ziehen. Donna Tartt liest im Amerikazentrum aus „Der Distelfink“. Die deutschen Passagen liest Heio von Stetten. Moderation: Margarete von Schwarzkopf.

Veranstalter: Literaturzentrum, Amerikazentrum. Ort: Amerikazentrum, Am Sandtorkai 48, 19.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Philosophisches Café mit Manfred Schneider

„Transparenztraum“

Einen „Eye-Opener“ feierte Frank Schirrmacher mit dem Buch „Transparenztraum“, das in diesem März mit seinem Autor Manfred Schneider auf dem Programm des Philosophischen Cafés im Literaturhaus steht. Seit der Antike hadern Priester, Richter, Philosophen, Künstler und Politiker mit der Unzugänglichkeit von Herzen, Seelen oder Gehirnen. Ich will da rein, lautet ihr Credo, ich will wissen, was du mir verschweigst, was dein Geheimnis ist. Der Generalverdacht ist den Menschen sozusagen eingeschrieben: Laut einer Überlieferung von Äsop soll schon der scharfzüngige Kritiker Momos bemängelt haben, dass der von Prometheus geschaffene Mensch sein Herz nicht außen am Körper trage, damit man seine eventuelle Schlechtigkeit gleich erkenne. Dieser Mangel an Transparenz wird bis heute sehr regelmäßig als Pfusch am Bau empfunden, ganz besonders von all jenen, die von einer besseren Welt träumen, ihnen ist die menschliche Befähigung zum Geheimnis eine Eigenschaft, die es zu beherrschen gilt. Manfred Schneider erzählt die Geschichte dieses Traums und Albtraums von der Transparenz in zehn Kapiteln, beginnend mit Descartes’ Philosophentraum führt er über die Französische Revolution, die Sozialutopien des 19. Jahrhunderts, die moderne Glasarchitektur, den Surrealismus, die russische Revolution bis zu Walter Benjamin und vielen prominenten Autoren des 20. Jahrhunderts. Und von den intellektuellen und wissenschaftlichen Absurditäten unserer Tage erfahren wir natürlich auch, allen voran von den Neurosciences und ihrem Versprechen, dem Gehirn beim Denken zuzuschauen. Im Literaturhaus stellt Manfred Schneider sein Buch vor und zur Diskussion. Moderation: Reinhard Kahl.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.– Euro.


Lesung mit John Niven

„Straight White Male“

John Niven
John Niven, Foto: Jas Lehal
Sein Mantra lautet: hart trinken, gut essen und jede Frau flachlegen, die bei drei nicht auf den Bäumen ist. Kennedy Marr heißt dieser Kerl, von dem der schottische Autor John Niven in seinem neuen Roman „Straight White Male“ erzählt, er lebt als Drehbuchautor in L.A. und gibt dort so viel Geld für Drogen, Alkohol und Sex aus, dass er stets mit der drohenden Pleite und dem Totalabsturz lebt. Als er schließlich für einen Literaturpreis in England nominiert wird, erscheint ihm das als Rettung. Doch der Preis ist mit der Auflage verbunden, ein Jahr lang ausgerechnet an jener Universität zu unterrichten, an der seine Ex-Frau lehrt. Und mit ihr wären auch seine 16-jährige Tochter, sein Bruder, seine Schwester und seine Mutter, diese ganze Familienbande und ihre verdammten Brüche wieder in seiner Nähe. Mal ganz davon abgesehen, dass er nur noch im Rausch lebt und ihm seine Sexsucht an einer Universität sehr schnell zum Verhängnis werden könnte. John Niven, der 2008 mit seinem Roman „Kill Your Friends“, einer rabenschwarzen Satire auf die Musikindustrie, einen internationalen Bestseller landete, liest im Uebel & Gefährlich aus „Straight White Male“.

Veranstalter: Cohen + Dobernigg Buchhandel. Ort: Uebel & Gefährlich, Feldstr. 66, 20.00 Uhr. Eintritt: 13.- Euro.


Lesung mit Melvin Burgess

Sta*-Club - Schüler treffen Autoren

Im Rahmen der Reihe liest der britische Jugendbuchautor Melvin Burgess aus seinem Roman „Death“, der von einer Droge erzählt die Manchester in höchste Aufregung versetzt. Wer sie nimmt hat die beste Zeit seines Lebens. Der ultimative Höhenflug dauert jedoch nur genau eine Woche, am achten Tag stirbt man. Als sich der hysterisch verehrte Popstar Jimmy Earle öffentlich aus dem Leben katapultiert, entstehen Unruhen auf den Straßen von Manchester. Mittendrin: der junge Adam, dessen Zukunftsaussichten alles andere als rosig sind. Soll Adam die kleine Pille schlucken? Moderation und deutscher Text: Jessica Schlage.

Veranstalter: Literaturhaus, Chicken House. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 10.00 Uhr. Eintritt: 5.-/3.- Euro.


Spätzlelesung

Die Schwaben kommen

Björn Högsdal und Ben Con Cello erzählen „über den Süden, aus dem Süden und über Hamburg aus der Sicht der Norditaliener”.

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesung

„Märchen am Abend“

Angelika Rischer und andere Märchenerzählerinnen erzählen Märchen für Erwachsene.

Veranstalter: Märchenforum Hamburg e.V. Ort: Bürgerhaus Barmbek, Lorichsstr. 28 A, 19.30 Uhr. Eintritt: 4.-/3.- Euro.


Poetry Slam

„Jägerschlacht“

Offener Poetry Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Lesen kann, wer sich kurz vor der Veranstaltung in die Leseliste eintragen lässt.

Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.


Literatur in Hamburg