Mittwoch, 19.03.2014


Lesung und Gespräch mit Rafael Chirbes

„Am Ufer“

 Rafael Chirbes
Rafael Chirbes, Foto: Volker Hinz
Der spanische Schriftsteller Rafael Chirbes ist der wohl erfolgreichste unter den auch im europäischen Ausland bekannt gewordenen spanischen Schriftstellern. Bekannt wurde er mit seiner vielgerühmten Franco-Trilogie „Der lange Marsch“ (1998), „Der Fall von Madrid“ (2000) und „Alte Freunde“ (2004), in der er die Lebensgeschichten von Einzelnen, Gruppen oder Generationen aus der jüngeren spanischen Geschichte erzählt. In seinen jüngeren Romanen setzt er sich vor allem mit den Verwerfungen der spanischen Politik und Gesellschaft der Gegenwart auseinander: In „Krematorium“ (2007) etwa erzählt er die Geschichte einer spanischen Familie vor dem Hintergrund des Immobilien- und Tourismusbooms an der spanischen Mittelmeerküste um die Jahrtausendwende. Der vielfach ausgezeichnete Roman ist das Sittengemälde einer aus den Fugen geratenen Welt, in der keine Gewissheit mehr gilt, in der Werte, Wörter und Utopien zu leeren Hülsen geworden sind. Sein in diesem Frühjahr neu in einer deutschen Übersetzung von Dagmar Ploetz erschienener Roman „Am Ufer“ ist ein Wirtschaftskrimi, der in Spanien als „der weitaus beste Roman über die Krise“ (El País) gefeiert wurde. Erzählt wird die Geschichte Estebans, der sich als junger Mann ein anderes Leben erträumte, dann aber doch in der Familienschreinerei hängengeblieben ist. Anders als sein sozialistisch strenger Vater, der nach der Maxime lebt: Wir beuten niemanden aus, wir leben von dem, was wir erarbeiten, wollte Esteban wie alle anderen auch sein Stückchen vom großen Immobilienkuchen. Und als sein Vater alt und nicht mehr handlungsfähig ist, investiert er das im Familienbetrieb erarbeitete Vermögen in eine Baufirma. Die Firma geht pleite und mit ihr die Schreinerei. Insolvenz, Beschlagnahmung der Maschinen, die Mitarbeiter stehen auf der Straße, auch die kolumbianische Pflegerin des alten Vaters kann nicht mehr bezahlt werden. Doch Esteban ist auch mit siebzig noch ein vitaler Mann. Und er ist Realist. Eine Perspektive für die Zukunft sieht er nicht und zieht die Konsequenzen. Rafael Chirbes präsentiert seinen Roman im Literaturhaus zusammen mit seiner Übersetzerin Dagmar Ploetz, die den Abend moderieren wird. Die deutschen Texte liest der Schauspieler Stephan Benson.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.00 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


Lesung mit Elke Erb

„Lyrik im Café“

Im Rahmen der Reihe liest Elke Erb
aus ihren Büchern „Sonanz. Fünf-Minuten-Notate“, „Meins“ (2010) und „Das Hündle kam weiter auf drein“ (2013). Moderation: Peter Engel.

Veranstalter: Kulturcafé Chavis. Detlev-Bremer-Str. 41, 19.00 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

„Jokehnen oder Die Stimmen der Anderen“

In einer szenischen Lesung präsentiert Arno Surminski zusammen mit seiner Frau Traute Surminski sein im Herbst neu erschienenes Buch mit einer Auswahl all der Leserstimmen, die ihn auf seinen ersten Roman „Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland“ (1974) in den letzten Jahrzehnten erreichten.

Veranstalter: Handwerkskammer Hamburg, Hamburger Autorenvereinigung. Ort: Handwerkskammer, Bauhüttensaal, Holstenwall 12, 19.30 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Lesung und Vortrag

Große Romane der Weltliteratur

Oscar Wilde
Oscar Niven, Foto: Napoelon Sarony
Auf dem Programm der Reihe steht mit „Das Bildnis des Dorian Gray“ der einzige Roman des irischen Schriftstellers Oscar Wilde, der von Lord Henry Wotton erzählt, einem geistreich-zynischen Dandy, dem Maler Basil Hallward und dem jungen Dorian Gray. Um sein Leben als Kunstwerk zu gestalten, wünscht sich Dorian, ewig jung und schön zu bleiben. Der Wunsch geht in Erfüllung, und an seiner Stelle altert das von Hallward gemalte Portrait Dorians. Wildes Buch ist Ausdruck des Schönheitskultes in der Zeit des Fin de Siècle, untergründig ein Homosexuellenroman, der eine Thematik in die Literatur einführte, die den Autor nur wenig später auf tragische Weise zu Fall brachte. Aus dem Roman liest Henning Nöhren. Kommentierung: Hanjo Kesting.

Veranstalter: Bucerius Kunst Forum. Rathausmarkt 2, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung für Kinder

„Spaß mit Büchern“

Dr. Brumm, der tapsige Petz aus der Feder des Illustrators Daniel Napp, stolpert seit zehn Jahren von einem Abenteuer und von einem Fettnäpfchen ins nächste. Deshalb heißt der neue Band auch „Dr. Brumm feiert Geburtstag“ (Thienemann). Im Literaturhaus präsentiert der preisgekrönte Kinderbuchautor Daniel Napp zum Geburtstag die Geschichten von Dr. Brumm und seinem Goldfisch Pottwall, zeichnet und erzählt von der Entstehung eines Bilderbuchs.

Veranstalter: Literaturhaus, Jugendinformationszentrum BBS. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 11.00 Uhr (für Kinder ab 7 Jahren) und 14.30 Uhr (für Kinder ab 5 Jahren). Für vormittags ist eine Anmeldung beim Kulturring der Jugend / JIZ unter Tel.: 040-428 23-4801 /-4827 (Mo – Do 12.30 – 17.00 Uhr, Fr 12.30 – 16.30 Uhr) erforderlich. Für die Nachmittagsveranstaltung wird um Anmeldung im Literaturhaus unter Tel.: 040-22702014 gebeten. Eintritt frei.


Vortrag und Diskussion

„Hamburg, Europa und die Grenzen“

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, spricht über die veränderte gesellschaftliche Verantwortung, der sich die Stadt Hamburg und seine Bürger durch die Ankunft der Flüchtlinge aus Afrika gegenüber sehen. Nehmen Europa und Deutschland, nimmt Hamburg, seine Verantwortung genügend wahr? Gibt es Alternativen zur gegenwärtigen Politik? Ist das Asylrecht zeitgemäß? Das sind einige der Fragen, die Olaf Scholz in seiner „Grundsatzrede“ aufwerfen will. Im Anschluss führt der Schriftsteller Illja Trojanow ein Gespräch mit Olaf Scholz.

Veranstalter: Thalia Theater: Alstertor 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.


Lesung

„Virginia Woolf: Mrs. Dalloway – ein Roman im Stundentakt.“ Vortrag von Dr. Stefanie Winther.

Veranstalter: Goethe-Gesellschaft. Ort: Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 19.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesebühne

„Randale & Liebe“

Bente Varlemann, Jasper Didrichsen, David Friedrich und Moritz Neumeier lesen neue Texte und sorgen zusammen mit ihrem Stargast für einen unterhaltsamen Abend.

Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, 20.00 Uhr. Eintritt: 13.- Euro.


Lesebühne

„Spätlese“

Autorinnen und Autoren – Anfänger wie Profis – sind eingeladen ihre Kurzgeschichten oder Gedichte zum Besten zu geben. Wer vorlesen möchte, kommt nach Möglichkeit etwas früher, zehn Autorinnen und Autoren dürfen auf die Bühne. Musikalische Begleitung: Crazy Joe (Gitarre). Moderation: Wolfgang A. Gogolin.

Veranstalter: Kulturpunkt im Barmbek-Basch. Wohldorfer Str. 30, 19.30 Uhr. Eintritt: Für Lesende frei, für Zuhörer 2.- Euro.


Lesung

„Plattdüütsch im Verein“

Silke Frakstein vertellt op platt.

Veranstalter: AWO Seniorentreff, Neugrabener Markt 7, 18.00 Uhr.




Literatur in Hamburg