Mittwoch, 26.03.2014
Buchpräsentation mit Ulrich Greiner
„Schamverlust“
Ulrich Greiner stellt im Gespräch mit Nina Pauer sein neues Buch „Schamverlust – Vom Wandel der Gefühlskultur vor“, in dem er der Frage nachgeht, ob wir in einer Kultur der Schamlosigkeit leben. Der Vorwurf moralischer Verwahrlosung gehört zum Repertoire jeglicher Kulturkritik. Aber hat sich nicht doch etwas verändert, wenn die Erzählerin eines Erfolgsromans genüsslich ihren Analverkehr schildert; eine Pop-Diva in einem Kleid aus Rindfleisch ins Rampenlicht tritt; eine knapp dem Tod entronnene Moderatorin vor laufender Kamera einen Heiratsantrag stammelt? Ulrich Greiner geht in seinem Buch den Scham- und Peinlichkeitsgefühlen nach, wie sie uns im Alltag und in literarischen Texten begegnen, und öffnet den Blick für den Wandel der Zeit und die Gesellschaft, in der wir leben.Veranstalter: Freie Akademie der Künste. Klosterwall 25, 19.00 Uhr. Eintritt:
8.-/5.- Euro.
Lesung mit Graeme Simsion
„Das Rosie-Projekt“
Passen Sie in Don Tillmans Welt? fragt der S. Fischer Verlag die Besucher als Entree zu all den Informationen auf der Website des Verlages über einen „Weltbestseller“, den es jetzt „endlich auf Deutsch“ gibt. Geschrieben hat „Das Rosie-Projekt“ der international erfolgreiche IT-Berater Graeme Simsion, der mit seiner Familie im australischen Melbourne lebt. Die Hauptfigur seines Romans heißt Don Tillman und vereint alle jene Eigenschaften auf sich, die heute als Inbegriff wahren Menschseins gelten: Er ist erfolgreich, sportlich, natürlich hochintelligent und dabei auch etwas versponnen, menschliche Beziehungen findet er oft eher verwirrend und irrational. Also geht Don Tillman auf der Suche nach dem exakt passenden weiblichen Pendant für sich, überaus rational vor: Ein 16-seitiger Fragebogen soll ihm auf wissenschaftlich methodische Weise die ideale Frau bescheren. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist. Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt unser Held Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik. So finden Mann und Frau, ein Geist und eine Seele, also endlich für ein „wegweisendes Buch“ („The Guardian“) zusammen. Ach wie schön! Und die ganze Welt ist in das Buch verliebt, sagt der S. Fischer Verlag. Wer erfahren will, warum das so ist, geht ins Abaton, wo Graeme Simsion seinen Roman zusammen mit dem Schauspieler Robert Stadlober vorstellen wird.