Sonntag, 06.02.2022
Buchpräsentation mit Michael Batz
»Das Haus des Paul Levy«
Michael Batz, Foto: Götz Wrage
Bewohnt von prominenten Bankern, Sportlern, Künstlern, spiegelt das Haus in direkter Nähe zu Grindelviertel und Bornplatzsynagoge das Selbstverständnis deutscher Juden wider – bis zu ihrer Ausgrenzung, Vertreibung und »Arisierung« der Wohnungen. In einer Fülle von Details wird Familienschicksalen nachgespürt, verblüffende Zusammenhänge werden in Hamburg und der ganzen Welt aufgezeigt.
In mehrjähriger Recherchearbeit mit Kontakten in die USA, Kanada, Israel, Argentinien, England und Spanien zeichnet Michael Batz ein spannungsreiches Panorama von Heimat und Diaspora, von Hoffnung und ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten. Die Welt der Dokumente und Akten überführt der Autor in einen fesselnden Jahrhundertroman. 100 Kapitel mit globaler Dimension, deren Nachgeschichten sich bis in die heutige Gegenwart zu einem literarisch vielschichtigen Porträt der Kraft der Erinnerung und der Erneuerung verdichten.
➝ Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 7,–/5,–, Anmeldung unter Tel. 040-2279203 oder per Mail an lit@lit-hamburg.de
Literatur, Musik, Gespräch
»Lange Nacht der Weltreligionen«
Diskussionsrunden, Musik, Performance und Textlesungen aus Religionen, Philosophie, Wissenschaften und Literatur, all das verbindet die »Lange Nacht der Weltreligionen« zu den Lessingtagen. Thematisch steht in diesem Jahr »Der Traum von der Unsterblichkeit« im Fokus. Zu Gast sind u.a. Jan Assmann, Mathias Greffrath, Ana Honnacker, Hubert Knoblauch, Tuğrul Kurt, Sung-Yon Lee, Moritz Riesewick, Hans Block, Janina Loh und Anna Briskina-Müller. Moderation: Christiane Florin, Deutschlandfunk.➝ Akademie der Weltreligionen, Universität Hamburg und Deutschlandfunk im Thalia Theater, Alstertor 1, 18.00 Uhr, € 29,–, 2G
Szenische Lesung
»Ich habe versucht, einen Wind einzufangen«
In einer inszenierten Lesung von Jürgen Gebert präsentieren Monika Gutte, Anne Hermann-Haase, Birgit Johannsen, Ulf Joede, Mathias Unger und Peter Zschorsch das Leben und Werk von Joachim Ringelnatz.➝ Kellertheater Hamburg, Johannes-Brahms-Platz 1, 20.00 Uhr,
€ 15,–/12,–/9,–
Lesung
»Von zauberhaften Töpfen«
Die Märchenerzählerinnen Marion Hellmann und Hanna Margarete Schilling erzählen Märchen aus der Türkei, Italien, Russland, Schweden und Deutschland. Für Kinder ab 5 Jahren und ihre Eltern.➝ Torhaus Wellingsbüttel, Wellingsbüttler Weg 75b, 11.00 Uhr, € 5,–, Tickets: buero@kulturkreis-torhaus.de, Tel. 040-5361270
Buchdruckwerkstatt
»Bleisatz und Buchdruck im Wandel der Zeit«
In der Buchdruckwerkstatt des Museums der Arbeit lüften Mitarbeiter des Museums oder ehemalige Setzer und Drucker die Geheimnisse der »Schwarzen Kunst«.➝ Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 14.00 bis 15.00 Uhr, Museumseintritt,
Marionettentheater
»Kalif Storch«
Der Marionettenspieler Thomas Zürn präsentiert seine Inszenierung des orientalischen Kunstmärchens des Dichters Wilhelm Hauff als klassisches Marionettenspiel in einer Guckkastenbühne. »Kalif Storch« ist das erste der sechs romantischen Kunstmärchen aus dem Märchenalmanach »Die Karawane«, die sich in der Erstausgabe »auf das Jahr 1826« an »Söhne und Töchter gebildeter Stände« richtete.Kalif Chasid und sein Freund Großwesir Mansor kaufen ein geheimnisvolles Zauberpulver, mit dem sie sich in Tiere verwandeln und deren Stimmen verstehen können. Die einzige Bedingung für einen Ausflug ins Tierleben ist, dass sie nicht lachen dürfen, sollten sie es doch tun, würden sie das Zauberwort vergessen, das sie zurückverwandelt und müssten für immer Tiere bleiben. Der Kalif und sein Großwesir verwandeln sich in Störche. Beim Anblick einer tanzenden Storchendame können sie nicht mehr an sich halten und brechen in schallendes Gelächter aus. Müssen die Beiden nun für immer Störche bleiben?
Thomas Zürn präsentiert das Marionettenspiel zusammen mit Diana Skoda und Burghard Schwerz.
Für Erwachsene und Kinder ab 5 Jahren
➝ Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50, 14.30 Uhr und 16.30 Uhr, € 15, –/10, –, mit Live-Musik: € 20, –/15, –, Reservierungen, Info und Termine im Überblick: Marionettentheater Thomas Zürn, Tel. 0175-3824929, t.zuern(at)marionetten-spieler.de, marionetten-spieler.de
(Weitere Vorstellungen: 12./13./19./20./26./27.02.)
Anselm Nefts neuer Roman »Späte Kinder«
Denken, träumen, hoffen, fürchten
Anselm Neft © Jürgen Abel
Buchpremiere mit Navid Kermani
Was wird sein, wenn nichts mehr ist?
Navid Kermani © Heike Bogenberger
Franz Kafka »Die Zeichnungen«
Das große Unbekannte im Werk von Franz Kafka
Zeichnung von Franz Kafka, © The Literary Estate of Max Brod, National Library of Israel, Jerusalem, Foto: Ardon Bar Hama
Asal Dardans »Betrachtungen einer Barbarin«
Direkt, nah und mit großer Lust am Dissens
Asal Dardan, Foto: Sarah Berger
Olli Jalonens »Die Himmelskugel«
An der Nahstelle einer neuen Zeit
Olli Jalonen, Foto: Pekka Nieminen
Bernd Brunners »Buch der Nacht«
Nachtlektüre
Bernd Brunner, Foto: privat
Svenja Flaßpöhlers »Sensibel«
Empfindlichkeit, Zumutbares und andere Grenzfälle
Svenja Flaßpöhler, Foto: Johanna Ruebel
Dietmar Daths »Gentzen oder: Betrunken aufräumen«
Ein Möglichkeitsraum für Zukunftsfragen
Dietmnar Dath, Foto: Hanke Wilsmann
Tanja Schwarz´ Erzählband »In neuem Licht«
Harte Tage in Wilhelmsburg
Tanja Schwarz, Foto: Rebecca Hoppé
Michael Köhlmeiers neuer Roman »Matou«
Die sieben Leben des Monsieur Matou
Michael Köhlmeier, Foto: Peter Andreas Hassiepen
»Hard Land« von Benedict Wells
Die 49 Geheimnisse von Grady
Benedict Wells, Foto: Roger Eberhard
Vier Bücher über den Klimawandel
Der Krise auf der Spur
Luisa Neubauer, eine der Hauptaktivist:innen von Fridays for Future, hat sich mit Bernd Ulrich, Vize-Chefredakteur der ZEIT, zum Gespräch über den Klimawandel getroffen. Foto: Axel Martens
Peter Stamms neuer Roman »Das Archiv der Gefühle«
Ein Leben in Erinnerungen
Peter Stamm, Foto: Salon du livre, Genève, 2012, Ludovic Péron
Andreas Mosters neuer Roman »Kleine Paläste«
Ein unaussprechlicher Skandal
Andreas Moster, Foto: Teja Sauer
Mathias Enards neuer Roman »Das Jahresbankett der Totengräber«
Der unaufhaltsame Lauf der Dinge
Mit dem inneren Monolog eines Kriegsveteranen aus dem Jugoslawienkrieg, der sich in einem einzigen Satz über sagenhafte 500 Seiten erstreckt, wurde der französische Schriftsteller Mathias Enard 2008 international bekannt. Auf »Zone«, so heißt der Roman, folgte »Kompass«, eine leidenschaftliche Beschwörung der jahrhundertelangen Passion des Westens für die orientalische Kultur. Für den Roman erhielt er in Frankreich den Prix Goncourt, und in der deutschen Literaturkritik wurde über einen Klassiker gejubelt. In diesem Sommer ist nun »Das Jahresbankett der Totengräber« (Hanser) in der deutschen Übersetzung von Holger Fock und Sabine Müller erschienen, ein Dorfroman »für die wilden Denker«, wie es in der Widmung heißt. Es ist erneut ein höchst kunstvoll erzähltes Meisterwerk.Judith Hermanns Roman »Daheim«