Mittwoch, 10.03.2010


Moritz Rinke
Moritz Rinke, Foto: Joscha Jenneßen

Romandebüt

„Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“

Als Dramatiker, Essayist und Kolumnist ist Moritz Rinke schon seit Jahren eine feste Größe im deutschen Kulturleben, in diesen Wochen ist nun ein Roman von ihm erschienen: „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Spielort des Romans ist Worpswede, wo Rinke 1967 geboren wurde. Dort droht ein Haus im Moor zu versinken, das zum Familienerbe eines gewissen Paul Wendland gehört. Der ist gerade dabei, sich in Berlin eine Existenz als Galerist aufzubauen und kehrt nur widerstrebend zurück in seine Heimat, um sich des geschichtsträchtigen Anwesens seines Großvaters anzunehmen. Schon bald nach seiner Rückkehr ziehen sich nicht nur Risse durch das Haus, vergessen geglaubte Familienfragen tauchen ebenso unversehens auf wie scheinbar aus dem Moor steigende historische Gestalten. Die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spült schließlich ein Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. „Seit Dürrenmatt“, lobte die „Frankfurter Rundschau“ das Romandebüt, „hat keiner so die Farce als Wahrheit und die Wahrheit als Farce erfasst.“

Moritz Rinke liest aus seinem Romandebüt „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“.

Veranstalter: Cohen + Dobernigg. Sternstr. 4, 21.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Javier Marias
Javier Marias, Foto: El Pais

Buchpräsentation

„Gift und Schatten und Abschied“

Acht Jahre hat Javier Marías, der wohl bekannteste zeitgenössische Schriftsteller Spaniens, an seiner Romantrilogie „Dein Gesicht morgen“ geschrieben, die mit dem in diesem Frühjahr in einer deutschen Übersetzung erschienenen Roman „Gift und Schatten und Abschied“ nun ihren Abschluss findet. Der Protagonist Jaime Deza arbeitet für eine Sondereinheit des britischen Geheimdienstes, die eine besondere Gabe verbindet: Sie sind darauf spezialisiert, die Gesichter ihrer Mitmenschen zu dechiffrieren, um daraus ihr Verhalten vorherzusagen („Dein Gesicht morgen“). Im dritten Band der Trilogie kehrt er nun von London nach Madrid zurück, um seine eigene Familie zu beschützen und dabei auszuspionieren. Und er muss entdecken, dass uns Gewalt und Verrat, selbst an den Nächsten, eingeimpft sind wie ein Gift. „Gift und Schatten und Abschied“ ist eine philosophisch verspielte Spionagegeschichte, in der Javier Marías die großen Themen – Freiheit und Verantwortung, Wissen, Macht und Gewalt – erkundet. Und dabei einen kaleidoskophaften Blick auf ein Jahrhundert voller Irrungen und Verheerungen wirft.

Im Literaturhaus stellt Javier Marías seinen Roman “Gift und Schatten und Abschied“ vor. Den deutschen Text liest Heike de Groot. Moderation: Sigrid Löffler.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- / 8.- Euro.


Frank Goosen
Frank Goosen, Foto: Philipp Wente

Lesung

Liebeserklärung an den Ruhrpott

Frank Goosen präsentiert mit seinem neuen Buch „Radio Heimat“ das Hohelied auf eine Gegend, in der die Begrüßung „Ey, Jupp, du altes Arschloch!“ als freundschaftlich und ehrerbietig empfunden wird. Das gibt es nur im Ruhrpott, entlang der A 40, im Herzen der deutschen Provinz, wo Goosen in den siebziger Jahren unter dem Einfluss von Ilja Richter und dem VfL Bochum seine erste Sozialisationsphase erlebte. Davon erholt hat er sich bis heute nicht, und das ist auch kein Wunder: Seine Kumpels hießen Mücke, Pommes und Spüli, und zum Leitgedanken seines Lebens wurde die Erkenntnis: „Woanders ist auch Scheiße.“

Veranstalter: Polittbüro. Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.- / 10.- Euro.



„Songs and Suspects“

„Blut wird fließen, Whiskey auch“

Zoe Beck liest aus ihren beiden Kriminalromanen „Wenn es dämmert“ und „Das alte Kind“. Der Schauplatz der beiden Krimis ist Schottland, und das ist auch die Heimat der Folksongs und Balladen, die Axel Bogdan zu der Lesung vorträgt.

Veranstalter: Le Kaschemme. Rendsburger Str. 14, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


17 Minuten 439

„Literatur-Quickie“ mit Tania Kibermanis.

Lesezeit: 17 Minuten.

Veranstalter: Bar 439. Vereinsstr. 38, 22.30 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

„Hamburgs Straßenbahn“

Der Schauspieler Wolfgang Hartmann erzählt Geschichten über Hamburgs Straßenbahn, die 1866 mit einer Pferdebahnstrecke ihren Betrieb aufnahm und 1896 eine erste Linie elektrisch betrieb. Das Aus für die Tram kam 1978, den Spatenstich zum Neustart einer Straßenbahn soll es 2012 geben. Gelesen wird aus verschiedenen Zeitzeugenberichten, Romanen und Hamburger Geschichtsbüchern.

Veranstalter: Interessengemeinschaft Kontorhausviertel e.V. Ort: Sprinkenhof, Burchardstr. 14, Eingang Ecke Burchardplatz, 20.00 Uhr. Eintritt: 11.- Euro. (Der Erlös geht als Spende an das Kinder-Hospiz „Sternenbrücke“.)

Poetry-Slam

Geschichten und Lyrik, die „mit Gefühl, Witz und Charme“ vorgetragen werden, verspricht der Poetry-Slam im Logensaal. Durch den Abend führt Armin Sengbusch.

Veranstalter: Bar & Lounge VU’s. Ort: Kammerspiele, Logensaal, Hartungstr. 9-11, 20.30 Uhr. Eintritt: 9.50 Euro.


Literatur in Hamburg