Mittwoch, 31.03.2010


Buchpräsentation

„Gewalten“

Schon mit seinem Romandebüt „Als wir träumten“ hat Clemens Meyer 2006 ein furioses Debüt vorgelegt; er wurde mit gleich mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet. So setzte sich das 2008 auch mit dem Erzählband „Die Nacht, die Lichter“ fort, der u.a. den Preis der Leipziger Buchmesse erhielt. Die Literaturkritik hat Meyer schon mit seinem Debüt als „ganz Großen“ (Elmar Krekeler) gefeiert und gleichzeitig als schreibenden Underdog stilisiert, weil der 1977 in Halle geborene Schriftsteller, der am Deutschen Literaturinstitut studierte, von Heimatlosen erzählt und von Träumern, die nicht auf der Sonnenseite der Wohlstandsgesellschaft leben. Mit seinem in diesem März neu erschienenen Tagebuch „Gewalten“ hat sich, wie es im Literaturhausprogramm heißt, nun jenseits dieser Zuschreibungen „eine kraftvolle literarische Stimme etabliert, die mit Poesie und Härte von Weltgelehrtheit ebenso kündet wie von der Fragilität des Daseins.“ Mit Witz, Lust und Wut schreibt Clemens Meyer ein Jahr lang über das Leben, über das Ende der Träume, über Krisen, Tod, Krankheiten, das Wetter, Terror, Pandemie, Weltkriege. Er setzt sich aus und erzählt von der Welt, durch die wir täglich gehen, erzählt von ihrer Rohheit, Unheimlichkeit und Schönheit. Gleich im ersten Eintrag wird die psychiatrische Notaufnahme zur Endstation eines Flirts mit dem Absturz: „Ich verstehe langsam, wo ich bin und warum ich bin, wo ich bin. Ich kann es noch nicht richtig greifen, eine dünne Eisschicht darüber in meinem Kopf, aber viele kleine und mittelgroße Fische stoßen schon von unten dagegen, ich kann sie sehen als Schemen und Schatten, wenn ich die Augen schließe…“ Wer wissen will, was dann geschah, geht ins Literaturhaus, wo Clemens Meyer sein Tagebuch „Gewalten“ vorstellt. Moderation: Wend Kässens.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.- / 6.- Euro.


Vortrag und Lesung

Grundschriften der europäischen Kultur

Im Rahmen der Reihe liest Werner Wölbern aus dem „Nibelungenlied“. Im Gespräch kommentieren Hanjo Kesting und Dr. Heimo Reinitzer das Heldenepos.

Veranstalter: Bucerius Kunst Forum. Rathausmarkt 2, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- / 8.- Euro.


17 Minuten 439

„Literatur-Quickie“ mit Vito Avantario.

Lesezeit: 17 Minuten.

Veranstalter: Bar 439. Vereinsstr. 38, 22.30 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

In besten Händen

„Maria, du machst ja einen Adonis aus mir…ich bin doch nur ein ganz normaler Durchschnittsmann…“ „Nein Thorsten – du bist Arzt!“ So klingt es, wenn Saskia Kästner alias Schwester Cordula ihr Medizinschränkchen öffnet: Dutzende von Groschenheften hat sie gelesen, und wer wissen will, was da so drinsteh, der darf sich nun von „dem zwerchfellerschütternden, glückseligkeitsspendenden Elixier“ (Ankündigung) in Stimmung bringen lassen, das Schwester Cordula ihrem Publikum überbringt. Begleitet wird sie von Dirk Rave am Akkordeon.

Veranstalter: Das Schiff – Hamburgs Kulturdampfer. Holzbrücke 2 / Nikolaifleet, 19.30 Uhr. Eintritt:27.-/25.- Euro. Tickets gibt es unter www.theaterschiff.de


Buchpräsentation

„Kommt herunter, reiht euch ein …“

Die Autoren Karline Boehm, Larissa Denk, Andrej Mischerikow und Fabian Waibel präsentieren die von Klaus Schönberger und Ove Sutter herausgegebene „Kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen“ von 1848 bis heute und diskutieren mit dem Publikum.

Veranstalter: Buchhandlung im Schanzenviertel, Centro Sociale. Ort: Centro Sociale, Sternstr. 2, 19.30 Uhr.

Literatur in Hamburg