Dienstag, 16.03.2010


Martin Walser
Martin Walser, Foto: privat

Buchpräsentation

„Leben und Schreiben“

Mit seinen zuletzt erschienenen Romanen hat es die Literaturkritik nicht immer gut gemeint, aber das ist eine Erfahrung, die Martin Walser schon seit Jahrzehnten kennt. Als 1976 sein Roman „Jenseits der Liebe“ erschien, wurde er von Marcel Reich-Ranicki mit einem der verheerendsten Verrisse der deutschen Literaturgeschichte bedacht, einem „Attentat“. Zwei Jahre darauf erschien die Novelle „Ein fliehendes Pferd“ und rief Begeisterungsstürme hervor. Auch davon erzählt der dritte Band von Walsers Tagebüchern „Leben und Schreiben“, die im Rowohlt Verlag erschienen sind. Und die Geschichte wiederholt sich gerade wieder: Walser legt in diesem Frühjahr neben seinen Tagebüchern auch eine Novelle vor, „Mein Jenseits“, mit der er sich, wie Tilman Krause für „Die Welt“ befand, nachdem er angeblich zu „einer Art Dieter Bohlen für die gebildeten Stände“ geworden ist, in einen „ernst zu nehmenden Schriftsteller zurückverwandelt“ und sich also „in bestechender Form“ zeigt. In seinen Tagebüchern kann man nachlesen, welche Abscheu Walser gegenüber der Willkür des Literaturbetriebs empfindet, aber sie erzählen auch auf grandiose Weise die Eindrücke, die man Tag für Tag hat. Sei es im Privaten mit den heranwachsenden Töchtern, sei es auf Reisen in die USA und nach Japan. Erzählt wird vom Unterwegssein auf Lesungen, vom Leiden in Hotelzimmern, den politischen Diskussionen und dem Klima im Deutschen Herbst 1977. Im Literaturhaus stellt Martin Walser seine als „literarisches Ereignis“ (ARTE) gefeierten Tagebücher vor. Moderation: Rainer Moritz.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- / 8.- Euro.


Lesung und Gespräch

„Alles brennt“

Gerald Stern, der 85-jährige Altmeister der amerikanischen Gegenwartslyrik, präsentiert zusammen mit seinem Übersetzer, dem Autor Thomas Pletzinger, seinen in diesem März neu erschienenen Gedichtband „Alles brennt“, der eine Auswahl seiner erstmals auf Deutsch erscheinenden Gedichte umfasst. Stern wird die amerikanischen Originale der Gedichte lesen, aber auch Anekdoten und Geschichten aus seinem Leben erzählen, von Rabbis, Opossums, Schlägereien, dem Glück des Lebens und davon, wie fett Orson Welles wirklich war, wie Andy Warhol von zu Hause auszog und wie Allen Ginsberg starb. Die deutschen Übersetzungen der Gedichte liest Thomas Pletzinger. Moderation: Stephan Samtleben.

Veranstalter: Jüdischer Salon im Café Leonor. Grindelhof 59, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- / 7.50 / 5.- Euro.


Märchenlesung

„Märchen am Abend.“

Angelika Rischer erzählt Märchen für Erwachsene.

Veranstalter: Märchenforum Hamburg e.V. Ort: Bürgerhaus Barmbek, Lorichsstr. 28 a, 19.30 Uhr. Eintritt: 4.- / 3.- Euro.


Literatur in Hamburg