Mittwoch, 03.03.2010


Für Kinder

Spaß mit Büchern

Im Rahmen der Reihe erzählt Rolf-Bernhard Essig Geschichten aus der „Odyssee“ für Kinder ab 8 Jahren. Veranstalter: Literaturhaus, Jugendinformationszentrum BBS.

Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 15.30 Uhr. Weitere Infos und Gruppenanmeldungen unter Tel.: 040 / 2270 20 14. Eintritt frei.


Ingo Schulze
Ingo Schulze, Foto: Jim Rakete

Literatursoiree

Andreas Isenschmid im Gespräch mit Ingo Schulze

Mit seinem Erzählband „Simple Stories“, der in der Tradition amerikanischer Short-Story-Größen die Wendezeit aus ostdeutscher Sicht erzählt und heute als „Klassiker der Gegenwartsliteratur“ gilt, wurde Ingo Schulze 1998 berühmt.
Sieben lange Jahre – und das ist eine halbe Ewigkeit in einem Literaturbetrieb, der seine „Schnelldreher“ schon nach wenigen Wochen wieder von den Büchertischen räumt – hat sich dieser Schulze dann rar gemacht, bis sein 800 Seiten umfassender Roman „Neue Leben“ erschien. Es ist ein umfassendes Epos, das in Briefen an einen Jugendfreund, an seine Schwester und an eine unerreichbare Geliebte das Jahr 1990 im Leben des verhinderten Schriftstellers und angehenden Zeitungsredakteurs Enrico Türmer erzählt. Der Roman wurde von vielen Kritikern prompt als „Weltliteratur“ (Literarische Welt) gefeiert, andere sahen Schulze aber auch als auf „hohem Niveau gescheitert“ (NZZ).
Es folgte der Erzählband „Handy – Dreizehn Geschichten in alter Manier“, der Roman „Adam und Evelyn“, der 2008 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, schließlich im letzten Jahr der Sammelband „Was wollen wir?“ mit Essays, Reden und Wortmeldungen Schulzes zu Literatur und Gesellschaft.
Ingo Schulze gilt als „einer der feinsten literarischen Chronisten der Wende von 1989“ (Literaturhausprogramm), aber auch als „listenreicher Erzähler“ (Die ZEIT), den ein virtuoses Spiel mit den stilistischen und formalen Möglichkeiten der Gegenwartsliteratur auszeichnet.

Wie wirken Gegenwarts- und literarischer Traditionsbezug in den Werken von Ingo Schulze zusammen? Das ist nur eine der Fragen, die der Berliner Literaturkritiker Andreas Isenschmid zur Literatursoiree im Literaturhaus mit Ingo Schulze erörtern wird.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- / 8.- Euro.


 Apostoloff
"Apostoloff" von Sibylle Lewitscharoff, erschienen im Suhrkamp Verlag

Lesung und Gespräch

Suada von der Rückbank

„Das bulgarische Essen? Ein in schlechtem Öl ersoffener Matsch. Der Fisch ein verkokelter Witzfisch. Bulgarische Kunst im zwanzigsten Jahrhundert? Abscheulich, und zwar ohne jede Ausnahme. Die Architektur, sofern nicht Klöster, Moscheen oder Handelshäuser aus dem neunzehnen Jahrhundert? Ein Verbrechen!"

Die namenlose Ich-Erzählerin in Sibylle Lewitscharoffs Roman „Apostoloff“ findet einfach gar nichts sehenswert und noch weniger lobenswert in jenem Land, aus dem ihr Vater einst nach Stuttgart kam, wo er sich, obschon als Arzt erfolgreich, erhängte als seine Töchter noch Kinder waren. Eine dieser Töchter, die Erzählerin, spottet nun, schimpft und kichert auf dem Rücksitz eines Dahiatsu, den der freundliche Ruman Apostoloff durch das im Sozialismus verwüstete Land chauffiert. Neben Apostoloff sitzt die ältere Schwester und erträgt die Meckertiraden der Jüngeren mit Engelsgeduld. Doch der im letzten Jahr mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnete Roman erzählt nicht nur die Geschichte einer Reise, sondern ist auch ein spöttischer Familienroman. Das kuriose Motiv der Bulgarienfahrt: 19 nach Stuttgart ausgewanderte Bulgaren, darunter auch der Vater der beiden Schwestern, sollen in die alte Heimat überführt werden, um dort ihre letzte Ruhe zu finden. So hat es Tabakoff beschlossen, ein reicher Bulgare und Freund der Familie. Also reisen die beiden Schwestern in einem Limousinenkonvoi mit 19 Leichen nach Bulgarien, um die exhumierten Überreste ihres Vaters zu überstellen – und später dann mit Apostoloff durch das Land des Vaters zu reisen.

In der Katholischen Akademie liest Sibylle Lewitscharoff aus „Apostoloff“.

Veranstalter: Katholische Akademie. Herrengraben 4, 19.00 Uhr. Eintritt: 6.50 / 4.- Euro.


17 Minuten 439

„Literatur-Quickie“ mit Oskar Sodux

Lesezeit: 17 Minuten. Veranstalter: Bar 439. Vereinsstr. 38, 22.30 Uhr. Eintritt frei.


Literatur in Hamburg