Montag, 15.03.2010


Irène Némirovsky, Die Biografie
Olivier Philipponnat, Patrick Lienhardt, Irène Némirovsky, Die Biographie, erschienen im Knaus Verlag

Lesung und Gespräch

Irène-Némirovsky-Abend

Sie war die Tochter eines reichen russisch-jüdischen Bankiers, der mit seiner Familie vor der Oktoberrevolution nach Paris geflohen ist: Irène Némirovsky. In Paris heiratete sie den weißrussischen Bankier Michel Epstein, bekam zwei Töchter und wurde mit ihrem Roman „David Golder“ schlagartig zur gefeierten Starautorin der französischen Literatur. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs floh die Familie aufs Land, doch Irène wurde 1942 verhaftet und starb kurz darauf in Auschwitz. Ihre Töchter Denise und Elisabeth überlebten, indem sie von Versteck zu Versteck flohen, im Gepäck das letzte Manuskript ihrer Mutter, den Roman „Suite française“. Erst 60 Jahre später erschien dieser Roman über den Alltag im Zweiten Weltkrieg – und wurde auch in Deutschland als literarische Sensation gefeiert, ebenso wie ihre Novelle „Der Ball“, die 2005 in einer deutschen Übersetzung erschien und eine böse Mutter-Tochter-Farce aus dem Paris der 20er Jahre erzählt. Der argentinische Komponist Oscar Strasnoy hat diese Novelle seiner Oper „Der Ball“ zugrunde gelegt, deren Uraufführung am 7. März in der Hamburgischen Staatsoper gezeigt wird (Libretto und Inszenierung: Matthew Jocelyn; musikalische Leitung: Simone Young). Im Literaturhaus wird der in Paris lehrende Literaturwissenschaftler Jürgen Ritte das Leben und Werk von Irène Némirovsky skizzieren und sich mit Denise Epstein, der 1929 geborenen Tochter Némirovskys, unterhalten. Zweiter Gesprächspartner ist der Publizist Olivier Philipponnat, der zusammen mit Patrick Lienhardt die Biografie Irène Némirovskys, die im März im Knaus Verlag erscheint, vorgelegt hat. Victoria Trauttmansdorff liest aus „Der Ball“, dieser „genialen Novelle“ (Elke Schmitter), und anderen Prosatexten Irène Némirovskys.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- / 8.- Euro.


Reisereportage

„Treffpunkt Kabul“

Wolf-Ulrich Cropp alias Carl Conte liest aus dem Reportageband seiner „Reisen durch das neue Afghanistan“.

Veranstalter: Magdalena Bar. Fischers Allee 78, 20.00 Uhr.



Arne Dahl
Martin Walser, Foto: privat

Krimilesung

„Dunkelziffer“

Der schwedische Schriftsteller Arne Dahl liest aus seinem neuen Krimi, der direkt ins Herz der Finsternis führt: In den Wäldern des nordschwedischen Ångermanlands verschwindet die 14-jährige Emily. Die einzigen Hinweise für die Ermittlerin Kerstin Holm und ihr Stockholmer A-Team zur Aufklärung des Falles sind Fahrzeuge mit baltischen Kennzeichen – und die Information, dass drei verurteilte Pädophile ganz in der Nähe des Tatorts leben.

Veranstalter: Thalia Buchhandlung. Große Bleichen 5, 20.15 Uhr.





Literatur in Hamburg