Dienstag, 27.05.2014


Lesung mit Svenja Leiber

„Wer Sturm sät, erntet keine Sonne“




Einen „sozial hellsichtigen Roman“ (René Hamann, „Neues Deutschland“), der „mit filigraner Zartheit“ (Uschi Lehner, „Kreuzer“) „über den Klang der Zeit“ (Suhrkamp Verlag) erzählt und dabei ein ganzes Künstlerleben umspannt, legt Svenja Leiber mit „Das letzte Land“ vor. Erzählt wird die Geschichte Ruven Preuks, der als jüngster Sohn eines Stellmachers Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschen Norden geboren wird. Schon als Kind verfügt Ruuven über eine außerordentliche musikalische Begabung: Er sieht Töne, und auf seiner Geige spielt er sonderbare Melodien. Das bringt ihm auf dem Dorf, wo das Leben hart und einfach ist, nicht nur Bewunderung ein. Schließlich erkennt auch der alte Preuk, dass mit seinem Sohn nichts anzufangen ist. Verzweifelt versucht er ihm die Töne aus dem Leib zu prügeln. Dann lässt er ihn ziehen. In der Stadt lernt Ruven beim Juden Goldbaum, in dessen Enkelin Rahel er sich ebenso verliebt wie in den Glauben an eine strahlende Karriere. Kunst bedeutet Freiheit und Anerkennung, aber die Nazis legen schon die Gewehre an. Als sein Durchbruch unmittelbar bevorsteht, reißt der Zweite Weltkrieg Deutschland in den Abgrund. Und Ruven muss erneut seinen Weg finden: Während um ihn herum ein ganzes Land in sich zusammenfällt, folgt ein außergewöhnlicher Musiker gegen alle Widerstände seiner Begabung. Svenja Leiber liest im Buchladen Osterstraße aus ihrem Roman.

Veranstalter: Buchladen Osterstraße. Osterstraße 171, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Literatur im Gespräch

„März & Moritz & 1 Gast“

Im Literaturhaus wird mal wieder „offenherzig, süffisant, ungerecht“ und natürlich „brillant“ über Neuerscheinungen diskutiert: Ursula März, Rainer Moritz und ihr Gast Andreas Platthaus urteilen über fünf Bücher – und das ganz unverschämt subjektiv und auch mal herzlich streitend. Die Bücher, über die das literarische Trio debattiert, werden eine Woche vor der Veranstaltung auf www.literaturhaus-hamburg.de bekannt gegeben.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Literatur im Gespräch

„Pasolini comunista dissidente“

Podiumsdiskussion über die Filme, die literarischen Texte und vor allem auch über die politische Weltsicht des italienischen Filmemachers, Schriftstellers und Publizisten Pier Paolo Pasolini mit u.a. Prof. Giorgio Galli (Universität Mailand), Roberto Chiesi (Centro Studi – Archivio Pasolini) und Prof. Costas Douzinas (Birbeck University London). Moderation und Übersetzung: Fabien Kunz (Universität Hamburg).

Veranstalter: Istituto Italiano di Cultura Hamburg, Kampnagel, Laika Verlag, Centro Studi-Archivio Pasolini, Universität Hamburg. Ort: Kampnagel, Jarrestr. 20, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


 Emine Sevgi Özdamar
Emine Sevgi Özdamar, Foto: Helga Kneidl.

Tagung

„Sprach-Rollen-Wechsel“

Eine internationale Tagung an diesem Dienstag und Mittwoch im Literaturhaus widmet sich in Vorträgen und Diskussionen der „interkulturellen Poetik“ im Werk von Emine Sevgi Özdamar. Die 1946 in der Türkei geborene Autorin, Kleist-Preisträgerin und Schauspielerin kam 1976 über die Liebe zum Theater nach Deutschland und machte sich durch ihre Literatur über postmigrantische Erfahrungen und theatrale Rollenspiele unter anderem in „Mutterzunge“ (Rotbuch) und „Die Brücke vom Goldenen Horn“ (Kiepenheuer & Witsch) einen Namen. Im Sommersemester 2014 hat sie die Hamburger Gastprofessur für Internationale Poetik inne und reflektiert über Entstehungsbedingungen ihres Schreibens, den Sprachwechsel vom Türkischen ins Deutsche wie auch ihr Rollenverständnis auf der theatralen und literarischen Bühne. In ihren Romanen und kürzeren Erzähltexten stellt die Autorin mit häufig schelmenhaftem Erzählgestus die Frage nach einem Ich, das sich in seinem Unterwegs-Sein zwischen kulturellen Kontexten, performativen Praktiken und Sprachen in unterschiedlichen Rollen immer wieder neu erfindet. Die Tagung im Literaturhaus ist öffentlich, es wird jedoch um verbindliche Anmeldung gebeten.

Veranstalter: Universität Hamburg, ZEIT Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Literaturhaus. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, am Dienstag und Mittwoch jew. von 9.30 – 16.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro pro Tag. Anmeldung unter Tel. 040 / 22702014.


Vortrag

„Angstunternehmer“

Im Rahmen der „Hamburger Vorträge zur Gewaltgeschichte“ macht Bernd Greiner „Anmerkungen zu einem amerikanischen Rollenmodell im 20. Jahrhundert“. Moderation und Gespräch: Claudia Kemper.

Veranstalter: Hamburger Institut für Sozialforschung. Mittelweg 36, 20.00 Uhr. Eintritt frei.


Gesprächskreis

„Literatur und Politik“

Im Rahmen eines öffentlichen Gesprächskreises steht der Roman „Super Sad True Love Story“ von Gary Shtyngard auf dem Programm, der aus einem Land erzählt, in dem jeder Bürger dazu verpflichtet ist, einen „Äpärät“ bei sich zu tragen, der seinen Kontostand verrät, aber auch, ob seine Arbeitsmoral intakt und sein – pardon – Fickfaktor okay ist. Moderation: Brigitte Neumann.

Veranstalter: umdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V. Kurze Straße 1, 19.30 – 21.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro. Um Anmeldung unter Tel.: 040-3895270 oder per E-Mail an info@umdenken-boell.de wird gebeten.


Poetry Slam

„Hamburg ist Slamburg“

Prosa & Poetry, Kunst & Karriere, Trophäen und Groupies für siegreiche Poeten, all das gibt es beim Slamburg-Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Das Publikum kürt die besten Texte. Wie immer mit Oden, Tiraden, Special Guests und Musik von DJ Blume. Moderation: Hartmut Pospiech und Tina Uebel.

Veranstalter: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.50 Euro. (Wer vorlesen möchte, meldet sich unter www.slamburg.de an.)


Literatur in Hamburg