Samstag, 17.06.2023
16. bis 30 Juni
literatur altonale
Marie Gamillscheg, Foto: Jens Oellermann Fotografie
Einer der ungewöhnlichsten Leseorte steht gleich zum Auftakt der literatur altonale im Programm: Der Schriftsteller Jochen Schmidt und die Comiczeichnerin und Illustratorin Line Hoven haben einen Termin im Standesamt des Altonaer Rathauses (17.06., 15.00 Uhr), um ihr im mairisch Verlag erschienenes Buch »Paargespräche« über so berühmte Paare wie Yoko Ono und John Lennon, Engels und Marx oder Steffi Graf und André Agassi vorzustellen.
An einem idyllischen Ort mit Erholungsgarantie, den es schon seit 1828 gibt, treffen sich mit Nefeli Kavouras, die das Festival in diesem Jahr erstmals kuratiert, die vier ZIEGEL-Autor:innen Hatice Aç?kgöz, Ayna Steigerwald, Sebastian Stuertz und Sonja Roczek. Sie lesen im Jenischpark (18.06., 12.00 Uhr) an unterschiedlichen Orten, die alle einen freien Blick auf die Elbe garantieren aus ihren Beiträgen für das Hamburger Literaturjahrbuch.
Von einem traditionellen Trauerritual, das heute immer seltener stattfindet, erzählt Maren Wurster in ihrem Buch »Totenwache«. Und wer sich bei der Gelegenheit mal ansehen will, wo das heute stattfindet, kann das bei der Lesung in den Räumen des Bestattungsinstituts Karl-Heinz Rodehorst (19.06., 20.00 Uhr) auch gleich tun.
Zu einem großen literarischen Sommerfest lädt die literatur altonale zusammen mit der Behörde für Kultur und Medien und dem Büchereck Niendorf Nord auf die Wiese im Park an der Christianskirche (22.06., 19.00 Uhr). Und eine kleine Lesung für all die Autor:innen, Verlagsmenschen und Buchhändler:innen, die dort für eine Sommerbowle zusammen kommen, gibt es auch: Bei einem »Jugendsünden-Bingo« werden Texte vorgestellt, »die zuvor noch nie ein Ohr erreichten«. Antje Flemming, Literaturreferentin der Kulturbehörde, moderiert.
Ein starkes literarisches Programm gibt es zur literatur altonale natürlich auch: Simone Buchholz, Leonhard Hieronymi, Nora Gantenbrink, Hinnerk Köhn und Anselm Neft treffen sich zur Latenight-Lesung unter dem Motto »Süßes Popcorn, miese Träume« im Zeise Kino (23.06., 22.30 Uhr), und »Literatur Ahoi!« heißt es bei einer Hafenrundfahrt (27.06., 19.00 Uhr) mit Till Raether, Jasmin Ramadan und Magdalena Saiger, die ihre neuen Romane vorstellen werden. Ein besonderer Höhepunkt ist schließlich eine Kooperation des Festivals mit Fridays For Future, bei der Jan Brandt, Marie Gamillscheg, Verena Kessler, Mischa Kopmann und Leona Stahlmann unter dem Titel »Fiction for Future« an fünf Stationen (30.06., 16.30 Uhr) in Altona Texte rund um Klima, Hoffnung, Ängste und Zukunftsvisionen lesen werden. Antonia Baum, die in der Christianskirche (01.07.) zum Abschluss des Festivals ihren neuen Roman vorstellt, kann das dann kaum noch toppen, obwohl sie einen starken Mann dabei hat: »Siegfried« (Ullstein Verlag).
Das vollständige Programm der literatur altonale gibt es hier: https://www.altonale.de
literatur altonale
»Paargespräche«
»Paargespräche«, Foto: Timo Rupel
In 25 Paargesprächen finden der Schriftsteller Jochen Schmidt und Comiczeichnerin und Illustratorin Line Hoven heraus, was es bedeutet, ein Paar zu sein und sich zwischen Kita, Müllrunterbringen, Homeoffice und Einkaufen immer noch zu lieben. Von Terence Hill und Bud Spencer lernen wir gewaltfreie Kommunikation, Jeanne-Claude und Christo zeigen uns, wie man am besten Geschenke verpackt, Moneypenny und James Bond erklären, warum sich auch Männer um Elternzeit bemühen sollten und von Steffi Graf und Andre Agassi erfahren wir, dass es kein Tennis braucht, um die Liebe fürs Leben zu finden.
literatur altonale im Rathaus Altona, Standesamt, Platz der Republik 1, 16.00 Uhr, Eintritt frei
Lesung mit Katrin Seddig, Kaspar Peters, Sara Spilker und Caroline Wahl
ZIEGEL-Lesungen in der HafenCity
Foto: Jürgen Abel
Literaturkontor Hamburg und HafenCity Hamburg auf dem Lola-Rogge-Platz, 17.00 Uhr, Eintritt frei.
Bei schlechtem Wetter findet die Lesung im Osaka 9 – HafenCity NachhaltigkeitsPavillon, Osakaallee 9. Weitere ZIEGEL-Lesung: 26.08.
Lesung
»Der mit der Luft schimpft«
Der Musiker, Autor und Schauspieler Jens Rachut, der als eine der Schlüsselfiguren der deutschen Punkszene gilt, stellt zusammen mit dem Musiker Thomas Wenzel seinen Sammelband mit Texten aus vier Jahrzehnten vor.Kampnagel, Jarrestr. 20, 20.30 Uhr, € 19,–
Lesung
»Frau des Himmels und der Stürme«
Name, Foto: Name
Der französische Schriftsteller Wilfried N’Sondé stellt zusammen mit seiner Übersetzerin Brigitte Große und der Schauspielerin Roxana Safarabadi seinen neu erschienenen, viel gelobten Umweltthriller »Frau des Himmels und der Stürme« (Kopf & Kragen Literaturverlag) vor: Der Schamane Num vom Nomadenvolk der Nenzen entdeckt im aufgetauten Permafrostboden Russlands das über 10.000 Jahre alte, prunkvolle Grab einer Schwarzen Frau. War sie eine Königin? Die Urmutter von uns allen? Haben die sibirischen Völker der Jamal-Halbinsel Vorfahren aus Afrika? Gleichzeitig werden in der Gegend riesige Erdgasvorkommen gefunden, deren Ausbeutung das ökologische Gleichgewicht der arktischen Tundra zu zerstören droht.
AFROTOPIA culture + innovation, Biedermannplatz 19, 19.30 Uhr, € 8,–/5,–
Hamburger LeseFrühstück
»Eine Liebe in Pjöngjang«
Andreas Stichmann lädt mit seinem Roman zu einem Abenteuer. Er hat von seiner Reise nach Nordkorea 2017 keine Reportage und kein erzählendes Sachbuch mitgebracht, sondern die Idee zu einem Roman, der im letzten Jahr bei Rowohlt erschienen ist: »Eine Liebe in Pjöngjang« erzählt die unwahrscheinliche Geschichte einer Liebe zwischen zwei ungleichen Frauen, zwei Lebensaltern und zwei Kulturen.Literaturzentrum im Hotel Wedina, Gurlittstr. 23, 12.00 Uhr, Buffet ab 11.00 Uhr, € 22,– inkl. Frühstück, Anmeldungen unter Tel. 040-227 92 03 oder per E-Mail an lit@lit-hamburg.de erforderlich
Lesung
»Trans. Frau. Sein.«
Die Politikwissenschaftlerin und Autorin Felicia Ewert präsentiert ihr Buch über »Aspekte geschlechtlicher Marginalisierung«.Sasel-Haus, Saseler Parweg 3, 20.00 Uhr, ab € 17,50
Buchdruckwerkstatt
»Bleisatz und Buchdruck im Wandel der Zeit«
In der Buchdruckwerkstatt des Museums der Arbeit lüften Mitarbeiter des Museums oder ehemalige Setzer und Drucker die Geheimnisse der »Schwarzen Kunst«.Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 14.00 bis 15.00 Uhr, Museumseintritt, https://shmh.de
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