Mittwoch, 27.03.2024
Lesung und Vortrag
»Süß ist die Liebe zum Vaterland«
Hanjo Kesting lädt zu einem »Wiedersehen mit Don Quijote«. Aus dem Berühmten Buch von Miguel de Cervantes liest Thomas Sarbacher.
Don Quijote von Miguel de Cervantes, erschienen in zwei Bänden 1605 und 1615, ist das berühmteste Buch der spanischen und ein Grundbuch der europäischen Literatur, Ursprung und Summe der Romankunst in einem. Zunächst als Parodie zeitgenössischer Ritterromane angelegt, schuf Cervantes in dem Werk ein poetisches Universum, bevölkert mit unvergesslichen Gestalten. Der Lesungheld gehört zu den quasi-mythologischen Figuren, die ein Eigenleben führen, losgelöst von der dichterischen Fantasie, die sie einst hervorgebracht hat. Man muss Cervantes nicht kennen, um etwas über Don Quijote, den Ritter von der traurigen Gestalt, und seinen Begleiter Sancho Pansa zu wissen. Selbst Rosinante, der dürre Klepper des Ritters, und Dulcinea, seine Angebetete, sind in den alltäglichen Sprachgebrauch eingegangen und sprichwörtlich geworden. Und das Wort „Donquichotterie“ ist eine allgemeinverständliche Bezeichnung für hochherzige Narrheit und jedweden Kampf gegen Windmühlen. Cervantes hat seinen Roman als Übersetzung aus dem Arabischen ausgegeben. Man kann darin ein Plädoyer für die „moriscos“ sehen, wie man die getauften Muslime Spaniens, die Nachfahren des Emirats von Córdoba, nannte, die 1609 aufgrund ihrer Herkunft durch königliches Dekret des Landes verwiesen wurden.
ZEIT Stiftung Bucerius im Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12, 19.00 Uhr, 10,–/8,–
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