Montag, 15.05.2023
Jüdischer Salon
»Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin«
In ihrem autofiktionalen Roman »Ab jetzt ist Ruhe« erzählt Marion Brasch die Geschichte einer außergewöhnlichen jüdischen Familie aus der DDR. Die Eltern kamen als Kommunisten aus dem englischen Exil in die DDR, der Vater Horst Brasch, wurde dort stellvertretender Minister für Kultur. Die drei Brüder, darunter der berühmte Autor Thomas Brasch, wurden Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler. Mit überraschender Leichtigkeit erzählt Marion Brasch eine Geschichte von Erfolg und Rebellion, von Schmerz und Verlust, von Liebe und Finsternis, worin auch das eigene Judentum – manchmal ganz unvermutet – immer wieder eine entscheidende Rolle spielt.Die Geschichte der Brasch-Familie als Jüdinnen und Juden in der DDR-Elite kann als ein bislang noch wenig wahrgenommenes Phänomen angesehen werden, das zugleich stellvertretend steht für eine Generation jüdischer Exilantinnen und Exilanten, die sich bewusst für ein Leben im neuen kommunistischen Deutschland entschieden hatten.
Die Journalistin Charlotte Misselwitz, selbst in Ost-Berlin geboren, hat sich dem Thema »Juden in der DDR« wiederholt in ihren Publikationen gewidmet. Mit der Schriftstellerin Marion Brasch wird sie über das ambivalente Verhältnis zur DDR sprechen, über die Rebellion gegen die DDR-Verbundenheit der jüdischen Eltern und über Hoffnungen und Enttäuschungen der ostdeutschen Jüdinnen und Juden gegenüber dem Projekt DDR.
Gastgeberin des Abends ist Friederike Heimann.
Jüdischer Salon im Hannah Arendt Haus, Schulterblatt 130, 19.30 Uhr, € 12,–/8,–/5,–
Lesung
»Hokuspokus Hexenschuss«
Christian Ubber und Henry C. Brinker präsentieren das Buch »Hokuspokus Hexenschuss« über das Leben des Komponisten Engelbert Humperdinck.SuedLese – Literaturtage im Süden im Speicher am Kaufhauskanal, Blohnstr. 22, 19.00 Uhr
Hamburg liest
»feuerfest!«
Junge Autor:innen zeigen Animationsfilme, die Texte verbrannter Bücher neu interpretieren, sich mit der Musik verfemter Komponist:innen beschäftigen, Biografien erzählen oder in die eigene Familiengeschichte blicken. Die Filmpremiere und das Release des Mastermagazins feuerfest werden von einer Podiumsdiskussion mit den Filmemacher:innen, Comiclesungen und der Aufführung von Kompositionen aus Theresienstadt durch das Atlas Quartett (Initiative Jugendkammermusik Hamburg) begleitet.»Hamburg liest verbrannte Bücher« im Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10, 19.00 Uhr Eintritt frei
Hamburg liest
»Nie wieder«
Am Jahrestag der Bücherverbrennung durch Hamburger NS-Studierende erinnert die AG Antifaschismus mit einer offenen Gedenklesung auf dem Campus an die verbrannten Werke und das aufklärerische Wirken der humanistischen, pazifistischen, jüdischen und kommunistischen Autor:innen. Alle, insbesondere Hochschul-Mitglieder, sind eingeladen mitzulesen.»Hamburg liest verbrannte Bücher« auf dem Vorplatz der Stabi, Von-Melle-Park 3, 13.00 bis 17.00 Uhr, Eintritt frei
Theater, Musik, Literatur
»Kunst gegen Bares«
8 Künstler*innen aus den Bereichen Theater, Musik, Literatur und anderen künstlerischen Disziplinen treten in je 7 Minuten gegeneinander an. Das Publikum entscheidet, wie viel »Bares« es für den Auftritt locker machen will.Haus 73, Schulterblatt 73, 20.00 Uhr, € 10,–
Offene Werkstatt
Buchbinden
Besucher des Museums erfahren hier, wie sie ihr altes Lieblingsbuch retten können, oder bekommen Unterstützung bei der Planung eigener, kleiner Buchbindeprojekte.Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 17.00 Uhr, Museumseintritt plus Materialkosten
Offene Werkstatt
Buchdruck-
Die Offene Werkstatt hat eine lange Tradition und ist besonders beliebt bei allen, die das Museum bei der Arbeit erleben wollen. Ehemalige Setzer und Drucker sowie angelernte Kolleginnen und Kollegen geben einen Einblick in ihren früheren Arbeitsalltag und helfen bei der Herstellung eigener kleiner Drucksachen.Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 18.00 Uhr, Museumseintritt plus Materialkosten
Aktuelle Buchempfehlungen
Clemens Setz neuer Roman »Monde vor der Landung«
Den »Windmühlen-Vorteil« nutzen
Clemens Setz, Foto: Max Zerrahn
Der neue Roman von A.L. Kennedy
»Als lebten wir in einem barmherzigen Land«
A.L. Kennedy, Foto: Robin Niedojadlo
Kim de l’Horizons »Blutbuch«
Ein Zuhause in der Sprache finden
Kim de l´Horizon, Foto: Anne Morgenstern
Die 18. Ausgabe des Hamburger Literaturjahrbuchs ZIEGEL
Ein Hingucker in Pink
So leuchtend hat sich das Hamburger Literaturjahrbuch ZIEGEL bisher noch nie gezeigt. Die 18. Ausgabe der beliebten Anthologie ist jedoch nicht nur ein Hingucker in Pink, sondern präsentiert auch ein vielschichtiges Best-of mit Erzählungen, Gedichten, Auszügen aus Romanen, Theaterstücken und Comics aus der Hamburger Literatur der letzten zwei Jahre. »Es ist zwar ein schweres Buch«, schwärmte das NDR Hamburg Journal, »aber es liest sich federleicht«.
Matthias Polityckis neuer Roman »Alles wird gut«
Eine Liebe in Afrika
Matthias Politycki, Foto: Heribert Corn
Katrin Seddigs neuer Roman »Nadine«
Den Ausweg finden
Katrin Seddig, Foto: Bruno Seddig
Michael Köhlmeiers neuer Roman »Frankie«
So ein ganz schlauer
Michael Köhlmeier, Foto: Peter-Andreas Hassiepen
Virginie Despentes Roman »Liebes Arschloch«
»Du bist wie eine Taube«
Virginie Despentes, Foto: JF PAGAn
Magdalena Saigers Debüt »Was ihr nicht seht«
Und dann steht da ein Hirsch
Magdalena Saiger, Foto: Andreas Hornoff
Raphaela Edelbauers neuer Roman
»Man nennt sie: Inkommensurable«
Raphaela Edelbauer, Foto: Apollonia Bitzan
Peter Stamms neuer Roman »In einer dunkelblauen Stunde«
Eine vertrackte Geschichte
Peter Stamm, Foto: Salon du livre, Genève, 2012, Ludovic Péron
Behzad Karim Kani, Martin Kordic und Musa Okwonga
Ein Kraftzentrum der Gegenwartsliteratur
Behzad Karim Khani, Foto: Valerie Benner
Lesung mit Max Czollek
»Versöhnungstheater«
Max Czollek, Foto: Paula Winkler
Leona Stahlmanns Roman »Diese ganzen belanglosen Wunder«
In einer nicht so fernen Zeit
Leona Stahlmann, Foto: Amrei Marie
Katja Petrowskajas Buch »Das Foto schaute mich an«
Ist Schönheit etwas, das wir sehen können?
Katja Petrowskaja, Foto: Gunter Glücklich
Dörte Hansens neuer Roman »Zur See«
Wo die wilden Winde wehn
Dörte Hansen, Foto: Sven Jaax
Sigrid Behrens´neuer Roman »Gute Menschen«
Ein beinahe perfektes Glückskleeblatt
Sigrid Behrens, Foto: Inga Seevers
Simone Buchholz´ neuer Roman »Unsterblich sind nur die anderen«
Halb zog sie ihn, halb sank er hin
Simone Buchholz, Foto: Gerald von Foris
Abdulrazak Gurnahs neuer Roman »Nachleben«
Macht und Last der Erinnerung
Abdulrazak Gurnah, Foto: Amrei Marie, Wikipedia
Karen Duves neuer Roman über »Sisi«
Parforcejagd mit der Kaiserin
Karen Duve, Foto: Kerstin Ahlrichs
Heinz Strunks Bestseller »Ein Sommer in Niendorf«
Liebe ist ein Gefühl, Durst auch
Heinz Strunk, Foto: Dennis Dirksen
Édouard Louis´»Anleitung ein anderer zu werden«
Geschichte einer Befreiung
Édouard Louis, Foto: Christian Werner
Silke Stamms neuer Roman »Hohe Berge«
Alle Sinne auf Anfang
Silke Stamm, Foto: Andreas Hornoff, Piper Verlag
Hernan Diaz´neuer Roman »Treue«
Das Evangelium des Geldes
Hernan Diaz, Foto: Jason Fulford
Claudia Schumachers Debüt »Liebe ist gewaltig«
Zahlen, Dresche, Streuselkuchen
Claudia Schumacher, Foto: Roman Raacke
Wolf Haas und sein Bestseller »Müll«
Knie in Wanne 4
Wolf Haas, Foto: Gerry Nitsch
Lea Draegers neuer Roman »Wenn ich euch verraten könnte«
Das Unfassbare aussprechen
Lea Draeger, Foto: Paula Winkler
Yasmina Rezas neuer Roman »Serge«
Vom Kuddelmuddel einer Familie
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Hellmuth Opitz neuer Gedichtband »Flauschnacht Rauschnacht«
Schnabelarien früh um Fünf
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Abbas Khiders neuer Roman »Der Erinnerungsfälscher«
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Abbas Khider, Foto: Peter-Andreas Hassiepen
Madame Nielsens neuer Roman »Lamento«
Das leuchtende Jetzt
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Lucy Frickes Roman »Die Diplomatin«
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Fatma Aydemirs »Dschinns«
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Helge Timmerbergs »Lecko mio«
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Mareike Fallwickls neuer Roman »Die Wut, die bleibt«
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Jens Eisels neuer Roman »Cooper«
Ein Fall für die Ewigkeit
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Kristine Bilkaus neuer Roman »Nebenan«
Und still schweigt das alte Haus
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Joshua Cohens neuer Roman »Witz«
»Das berühmte Oktadekamega«
Joshua Cohen, Foto: Adam Gong